Ladenbesitzerin Sybille Bernasconi sagt, wieso sie «Kunst & Handwerk» seit neun Jahren in Windisch organisiert.
Im Herzen von Windisch lässt sich ein kleines Lädeli finden. Von aussen sieht es unscheinbar aus. An der Tür begrüsst Sibylle Bernasconi. Sie ist Schneiderin und führt seit zwei Jahren ihren eigenen Laden. Neben Taschen und Kleidern bietet sie noch einiges mehr an: unzählige Grusskarten, Tassen und andere Geschenkartikel.
Ihr eigenes Geschäft zu führen, hat sich in den letzten Jahren immer mehr ergeben. «Früher hatte ich noch ein Atelier ohne Fenster. Meine Produkte wurden in anderen Läden verkauft und mich kannten noch nicht viele. Als sich mir aber die Chance bot, hier im alten Schuhmacherhaus Belloli meinen eigenen Laden zu starten, musste ich nicht zweimal überlegen», sagt Bernasconi. Sie bereue es nicht, das Risiko eingegangen zu sein, und ist glücklich mit ihrer Situation. In den zwei Jahren hat sie den Laden stetig weiterentwickelt.
Der Laden von Bernasconi ist keine herkömmliche Schneiderei. Das beweist sie auch mit dem kleinen integrierten Café. Italienischer Kaffee und Waffeln lassen Kunden an Ferien oder vergangene Zeiten erinnern. «Ich habe einen kleinen Jungen, der oft hierher kommt, um eine Waffel zu essen. Er ist sozusagen mein Stammkunde», sagt die Schneiderin lachend.
Bei ihren Produkten achtet sie auf Fairtrade und verkauft grösstenteils Schweizer Produkte. Dazu gehören auch die Eissorten der Gelateria «Kalte Lust» aus Olten. Diese würden besonders gerne im Sommer genossen werden, sagt Bernasconi. Im Hinterhof, weg von der Strasse, hat sie zusätzlich noch einen Garten. Skulpturen und Blumen sowie mehrere Tische sind zu sehen. «Hier können die Kunden bei schönem Wetter verweilen und Kaffee mit
süssen Spezialitäten kosten.»
Durch die Ausstellung kommen die Besucher viel näher an die Menschen heran, die diese Produkte herstellen.
(Quelle: Sybille Bernasconi, Ladenbesitzerin)
Abgesehen von ihrem Laden organisiert Bernasconi auch jedes Jahr die Ausstellung «Kunst & Handwerk» in der Bossartschüür in Windisch. Dieses Jahr findet der Anlass bereits zum neunten Mal statt. Sie selbst war als Einzige immer dabei. Zehn regionale Künstler, Handwerker und Atelierbetreiber werden ihre Produkte ausstellen. Durch die Diversität kommt jeder Besucher auf seine Kosten: Von Skulpturen über restaurierte Polstermöbel bis hin zum selbst gebrauten Bier ist alles zu finden.
Nebenbei gibt es feine Verpflegungsmöglichkeiten vom Grill oder aus der Patisserie. «Durch die Ausstellung kommen die Besucher viel näher an die Menschen heran, die diese Produkte herstellen. Damit wird dem Produkt ein Gesicht zugewiesen und die Hemmschwelle sinkt, als Gast selbst einmal das Atelier zu besuchen», sagt Bernasconi.
Für sie hat die alljährliche Ausstellung grosse Bedeutung. Jedes Jahr gewinnt sie neue Kunden und damit mehr Laufkundschaft für ihren Laden hinzu. Das hatte sie früher in ihrem eigenen kleinen Atelier nicht. Daher liegt es ihr am Herzen, andere regionale Handwerker und Künstler einzuladen. Bernasconi weiss, dass es nicht immer einfach ist als Kleinladenbetreiberin: «Mit einem Besuch der Ausstellung wird das regionale Handwerk unterstützt. Das finde ich in unserer schnelllebigen Welt sehr wichtig. Ausserdem erwarten die Besucher in der Bossartschüür ein tolles Ambiente und schöne Begegnungen.»
«Kunst & Handwerk» Sonntag, 5. Mai, 10 bis 17 Uhr, Bossartschüür, Dorfstrasse 21, Windisch.