Sämtliche Bücher, Belege und Akten werden nach Laufenburg gebracht. Auch die Angestellten werden an den vier bleibenden Ämtern weiterarbeiten. Die Stadt Brugg bedauert den Wegzug, versteht den Sinn dahinter aber.
Eine Ära geht zu Ende in Brugg. Am 24. September wird das Grundbuchamt geschlossen. Neu ist der Standort Laufenburg für den Bezirk Brugg zuständig.
Teilweise müssten in Zukunft tatsächlich längere Wege in Kauf genommen werden, sagt Andreas Bamert-Rizzo, Leiter Abteilung Register und Personenstand beim kantonalen Departement Volkswirtschaft und Inneres (DVI). Aber: «Wir schätzen die Auswirkungen als vertretbar ein.»
Denn das Kundenaufkommen sei nicht sehr hoch auf einem Grundbuchamt. Hauptsächlich seien es Urkundspersonen, daneben auch Privatpersonen, die Auskünfte wünschen. Die Zahl sei zwar je nach Standort unterschiedlich und je nach Tag schwankend, in der Regel aber eher tief und tendenziell sogar sinkend, stellt Bamert fest.
Als Grund nennt er die modernen Kommunikationsmittel, die Möglichkeiten durch das informatisierte Grundbuch des Kantons. Anders gesagt: Ein persönlicher Besuch auf dem Grundbuchamt erübrigt sich in vielen Fällen.
Der Umzug sei eine rechte Übung, räumt Bamert ein. Nach Laufenburg gebracht werden müssten alle Grundbücher. Und diese seien relativ gross und schwer. Ebenfalls gezügelt würden sämtliche Belege und weitere Akten. Der Hauptteil erfolgt am 24. September. Am gleichen Tag muss der Betrieb in Laufenburg übrigens bereits sichergestellt sein.
Weiter gilt es laut Bamert, das Mobiliar an den neuen Standort – oder allenfalls ins Lager des Kantons – zu transportieren. Schliesslich würden die Räumlichkeiten an der SchulthessAllee 1 gereinigt und an den Vermieter zurückgegeben.
Damit das Tagesgeschäft aufrechterhalten bleibe, seien die Vorbereitungen frühzeitig an die Hand genommen worden. «Die Aufräumarbeiten laufen, mit dem Einpacken der Dokumente konnte ebenfalls begonnen werden.»
Mit der Zusammenlegung der Grundbuchämter von zehn auf die neu vier Standorte Baden, Laufenburg, Wohlen und Zofingen wird die Reorganisation der Grundbuchführung abgeschlossen. Zur Erinnerung: Heute stehen informatisierte Grundbuchdaten zur Verfügung.
Nach einer mehrjährigen Vorbereitungszeit startete im April 2010 die Erfassung. Sämtliche Grundbuchdaten wurden vom Papier in die elektronische Grundbuchlösung übertragen. Insgesamt war die Rede von rund 420 000 Grundstücken.
Von der Zusammenlegung der Grundbuchämter sind in Brugg fünf Mitarbeitende betroffen. Sie werden künftig an einem der vier neuen Standorte arbeiten. In den meisten Fällen, fügt Bamert an, hätten die Wünsche der Betroffenen berücksichtigt werden können.
Zu grösseren Rückmeldungen habe die Reorganisation nicht geführt, fährt Bamert fort. Die Behörden sowie die Urkundspersonen seien rechtzeitig über die Veränderung ins Bild gesetzt worden. Bamert ist überzeugt, dass mit der neuen Organisation eine solide, zukunftsweisende Grundlage geschaffen wird für die Führung der Grundbuchämter.
Die Stadt Brugg bedauert zwar den Wegzug des Grundbuchamts. Gleichzeitig sei aber auch Verständnis vorhanden, sagt Stadtschreiber Yvonne Brescianini. Die direkten Auswirkungen auf die Einwohner seien als gering einzustufen, da die meisten Kontakte mit dem Grundbuchamt brieflich, per E-Mail oder telefonisch stattfinden. «Reaktionen aus der Bevölkerung haben wir bisher keine erhalten.»