Ein breiteres Profil, neue Mauern und ein optimiertes Einlaufbauwerk: Der Dorfbach wird derzeit saniert. Ziel ist es, den Hochwasserschutz zu verbessern. In diesen Tagen gilt das Augenmerk in der zweiten Etappe dem Bereich der Eindolung.
Steine und Äste riss der Dorfbach mit sich, eine dicke, braune Brühe ergoss sich auf die Strassen in Umiken: Ein Bild der Verwüstung bot sich nach dem starken Unwetter an jenem Freitag Anfang Mai 2013.
Zum Problem kam es dort, wo der Dorfbach eingedolt und in einer Röhre unter der Erde Richtung Aare geführt wird. Durch die grossen Wassermassen und das angeschwemmte Material sei der Einlauf überlastet gewesen, sagt Hans-Peter Nussbaum, Leiter Fachbereich Gewässerunterhalt beim kantonalen Departement Bau, Verkehr und Umwelt. «Das Wasser konnte nicht mehr abfliessen.»
Zu solchen Szenen soll es nicht mehr kommen in Zukunft. Derzeit wird der Dorfbach saniert. Den oberen Bereich, in dem der Bach offenliegt, haben die Bauarbeiter in den letzten drei Wochen erneuert. Das Bachprofil ist aufgeweitet und die Bachsohle natürlich gestaltet worden. Auffällig sind die neuen Kalksteine am Ufer im Abschnitt des vormals zerstörten Gerinnes.
In diesen Tagen gilt das Augenmerk in der zweiten Etappe dem Bereich der Eindolung. Die alte Fussgängerbrücke samt Betonverbauungen beim Bachweg ist abgebrochen worden. Um den Hochwasserschutz zu verbessern, werden das Einlaufbauwerk optimiert und die Bachsohle abgesenkt. Allerdings muss Rücksicht genommen werden auf die Kanalisation, die ebenfalls unter dem Bach verläuft. Erstellt werden in der Folge neue Stützmauern sowie eine 1,5 Meter breite Fussgängerbrücke aus Beton, die 30 Zentimeter höher liegt als das alte Bauwerk. «Mit diesen Massnahmen können wir die Einlaufsituation markant verbessern, der Durchfluss wird wesentlich grösser», stellt Nussbaum fest. Am Schluss werden an der Brücke und entlang des Fusswegs die Schutzgeländer montiert.
Ausgearbeitet worden ist das Bauprojekt im Auftrag des Kantons vom Büro Waldburger Ingenieure AG in Hottwil. Eine besondere Herausforderung seien die Platzverhältnisse mit der engen Zufahrt sowie den nahen Liegenschaften auf beiden Seiten, sagt der zuständige Ingenieur Peter Seitz. Um mit den Maschinen für die erste Etappe überhaupt in den betroffenen Abschnitt im oberen, offenen Bereich des Dorfbachs vorrücken zu können, mussten sogenannte Baggermatratzen – ein zusätzlicher Boden über das bestehende Bachbett – erstellt werden.
Mit dem Baufortschritt ist Seitz zufrieden, mit grösseren Überraschungen rechnet er nicht mehr. Sowohl der Termin- als auch der Kostenrahmen könnten voraussichtlich eingehalten werden. Veranschlagt ist das Vorhaben auf rund 250 000 Franken. Beteiligen werden sich sowohl die Stadt Brugg als auch der Kanton und der Bund.
Den Anwohnern winden Nussbaum und Seitz ein Kränzchen. Sie hätten positiv auf die Pläne reagiert. Trotz Einschränkungen und Umtrieben: «Sie bieten stets Hand zu Lösungen, benutzen während der Bauphase andere Autoabstellplätze oder stellen ihren Haus-Vorplatz für die Maschinen zur Verfügung. Die Zusammenarbeit ist sehr angenehm.» Verantwortlich für die Bautätigkeiten zeichnet die Firma Umbricht aus Turgi. Bis Ende Oktober wird die Sanierung abgeschlossen.