Am 12. Juni kann rund um das Amphitheater in Windisch und im Vindonissa Museum Brugg wieder römische Luft geschnuppert werden. Zudem stehen die Themen Abfall und Recycling der Römer im Zentrum ‒ eine Schulklasse spannt den Bogen ins heute.
Thermen, Amphitheater, Aquädukte, Kaiserschnitte oder auch gebundene Bücher: Die Römer hatten einen grossen Einfluss auf unsere Geschichte und schufen mit ihren experimentierfreudigen Ideen, die wir teilweise bis heute verwenden, eine Basis für die Zukunft. Wie genau die Römer lebten, was sie gegessen haben, wie der Soldatenalltag aussah oder wie die Medica die Gladiatoren nach dem Kampf gesund pflegte, das alles und noch vieles mehr kann am 18. Römertag erlebt und in Erfahrung gebracht werden. Dieser wird am Sonntag, 12. Juni, von 10 bis 17 Uhr stattfinden.
Die Gesellschaft Pro Vindonissa führt den Römertag alle zwei Jahre mit Partnerorganisationen durch, so Sibylla Fischer, Leiterin Kommunikation des Museum Aargau. Wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist, dürfen die Besuchenden ein antikes Spektakel vor historischer Kulisse erwarten. Im Amphitheater Windisch und im Vindonissa Museum Brugg kann ein eindrucksvolles Programm genossen werden.
Der Römertag 2022 zeigt die gesamte Vielfalt des römischen Alltags im und um das Legionslager, ist der Mitteilung zu entnehmen. Die Legionäre der Legion XI und Legion III schlagen ihr Lager auf der Zirkuswiese beim Amphitheater auf und geben Einblick in den Soldatenalltag. In Werkstätten können Besucherinnen und Besucher selbst Knochen bearbeiten oder sich in der römischen Schreibkunst üben.
Dieser besondere Gast wird zum Spektakel werden
In diesem Jahr erwartet die Interessierten eine Premiere. Fischer sagt:
«Zum ersten Mal können Besucherinnen und Besucher ein spektakuläres Wagenrennen miterleben.»
Wagenrennen hätten möglicherweise bereits vor 2000 Jahren das Publikum in Vindonissa begeistert. Einen Hinweis auf eine solche Rennbahn hätten Archäologinnen und Archäologen in der Nachbarschaft des Amphitheaters gefunden.
Die Rennen werden um 11, 14, und 16 Uhr auf der Zirkuswiese für Begeisterung sorgen. Gemäss Sibylla Fischer wird Claus Luber aus Bayern mit seinen vier Haflingerhengsten zu sehen sein. Dieser sei in der römischen Reenactment-Szene bekannt für eine authentische Darstellung dieser Rennen. Fischer ergänzt:
«Generell ist Authentizität der Gesellschaft Pro Vindonissa bei allen Angeboten am Römertag wichtig.»
Recycling und Abfall sind zentrale Themen des 18. Römertags
Zudem stehen die Themen Abfall und Recycling im Zentrum, so die Kommunikationsleiterin. Sie sagt:
«Der Müll aus alten Zeiten ist heute ein Schatz für die Archäologie.»
Man erfahre was, wo und wie die Legionäre entsorgt haben. Laut Fischer haben die Römer in Vindonissa ihren Abfall beim Nordtor auf dem Legionärspfad entsorgt.
Die Kantonsarchäologie biete am Römertag Führungen zum Schutthügel an. «Dabei werden auch Originalfunde gezeigt», erklärt Sibylla Fischer. Eine Windischer Schulklasse spanne zudem den Bogen ins heute: Die Schülerinnen und Schüler hätten Abfall auf dem ehemaligen Legionärslagerareal gesammelt und würden diesen als modernen «Schutthügel» präsentieren. Der Römertag beleuchtet damit das Thema Müll in der Vergangenheit und Gegenwart, so Fischer.
Ticketverkauf: Tickets sind online erhältlich über www.roemertag.ch oder an der Tageskasse. Reguläre Vergünstigungen (zum Beispiel Museumspass und Raiffeisen) sind nicht gültig.