Brugg/Villnachern
Facharbeitsgruppen klären offene Punkte, die in den Fusionsvertrag einfliessen

Um die Details für einen allfälligen Zusammenschluss von Brugg und Villnachern zu prüfen, haben rund dreissig Personen aus den beiden Gemeinden ihre Arbeit aufgenommen. Die Bevölkerung wird sich ebenfalls einbringen können, das erste Mal am 29. August.

Claudia Meier
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Die rund dreissig Mitglieder der Projektleitung sowie aller Facharbeitsgruppen haben sich am Donnerstagabend in Brugg zur Vorstellungsrunde getroffen.

Die rund dreissig Mitglieder der Projektleitung sowie aller Facharbeitsgruppen haben sich am Donnerstagabend in Brugg zur Vorstellungsrunde getroffen.

Bild: Claudia Meier

Bei der Vorbereitung für die Fusion von Brugg und Schinznach-Bad standen im Frühling 2016 total sieben Arbeitsgruppen im Einsatz. Für die nächste Vergrösserung der Stadt Brugg packen ab dem 25. Mai acht sogenannte Facharbeitsgruppen (FAG) die von der Projektleitung definierten Aufgaben an. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht.

Denn der Stadtrat Brugg und der Gemeinderat Villnachern verfolgen bekanntlich das Ziel, den Gemeindezusammenschluss zu prüfen und bei einem positiven Entscheid der Stimmberechtigten per 1. Januar 2026 – zum Start der neuen Amtsperiode – umzusetzen.

Das Dorf Villnachern könnte ab 2026 neuer Stadtteil von Brugg werden.

Das Dorf Villnachern könnte ab 2026 neuer Stadtteil von Brugg werden.

Bild: Claudia Meier

Neben den acht FAG, wobei man laut dem externen Projektbegleiter Peter Weber nur sieben plus die Kommunikation zählt, sind Echoveranstaltungen für interessierte Personen aus den beiden Gemeinden vorgesehen.

Der erste Anlass mit Informationen zum Prozessablauf findet am Dienstag, 29. August, um 19.30 Uhr im Brugger Salzhaus statt. Erste Ergebnisse der FAG werden an der zweiten Echoveranstaltung am Samstag, 18. November, um 9 Uhr in der Turnhalle in Villnachern präsentiert. Die wichtigsten Eckpunkte des Zusammenschlussvertrags stehen im Zentrum am Mittwoch, 28. Februar 2024, um 19 Uhr wiederum im Salzhaus.

Konstruktive Arbeit und Fakten im Fokus

Im nächsten April wird die Projektleitung die Entscheide des Gemeinderats Villnachern und des Stadtrats Brugg bekannt geben. Geben diese grünes Licht werden in einem Jahr – Ende Mai 2024 – in beiden Gemeinden Informationsveranstaltungen zum Fusionsvertrag stattfinden. Die politischen Entscheide sollen kurz darauf im Juni an der Sommergmeind in Villnachern und an der Einwohnerratssitzung in Brugg gefällt werden.

Im Herbst 2024 sind in beiden Gemeinden – als nächsten zwingenden Schritt – die Urnenabstimmungen zum Fusionsvertrag vorgesehen. Bei einem Ja würde im Jahr 2025 die Umsetzung der grösseren Gemeinde erfolgen. Die Bevölkerungszahl der Stadt Brugg würde mit den rund 1700 Einwohnerinnen und Einwohnern auf total etwa 15'000 steigen.

Zurück zu den FAG: Sie zählen zwischen vier und sieben Mitglieder aus beiden Gemeinden. Das Projektteam und alle Beteiligten freuten sich auf die kommenden Herausforderungen, sagt Gemeindeammann Roland König von Villnachern, als der Prozess am Donnerstag, 25. Mai, den Medien vorgestellt wird. Alle Beteiligten hätten sich zu einer konstruktiven, faktenbasierten und zukunftsorientierten Mitarbeit bekannt. «Jetzt kommt die Bergetappe», so König.

Die Antworten müssen begründet werden

Die FAG organisieren sich selbst und lösen die Fragen auf dem Aufgabenpapier. Grundlage bildet der Bericht über die Vorabklärungen zum potenziellen Zusammenschluss der Gemeinde Villnachern mit der Stadt Brugg vom August 2022. Wichtig ist laut Peter Weber, dass die Empfehlungen der FAG begründet und festgehalten werden. Die FAG müssen ihren Schlussbericht bis spätestens am 31. Oktober der Projektleitung abgeben. Eine Zusammenfassung der sieben Berichte bildet die Basis für das Aufsetzen des Fusionsvertrags.

Die FAG Finanzen nimmt den Rechnungsabschluss 2022 als Ausgangslage sowie das konsolidierte Budget 2024, prüft unter anderem Synergieeffekte. Mit der Frage, welche kulturellen Anlässe in Villnachern von Bedeutung sind, wird sich etwa die FAG Gesellschaft und Soziales befassen, aber auch mit der Zukunft der Jugend- und Familienberatung.

Welche Verwendungsmöglichkeiten gibt es für das Gemeindehaus? Wie sieht die kostenneutrale Lösung mit der Badi Villnachern aus? Das wird die FAG Liegenschaften und Infrastruktur beschäftigen. Hier und in der FAG Ver- und Entsorgung ist die Mitarbeit von Stadtrat Roger Brogli noch offen, weil er bis voraussichtlich Ende Mai krankgeschrieben ist.

Sollte er diese Aufgaben nicht wahrnehmen können, würde Stadtammann Barbara Horlacher für Brogli einspringen. Sie hat bereits Einsitz in den drei FAG Ortsbürger, Forst- und Landwirtschaft; Kommunikation; Behörden, Verwaltung und Sicherheit.

«Es ist ein komplexes Thema so ein Gemeindezusammenschluss», hält Peter Weber fest, der schon einige Projekte begleitet hat.