Immer wieder demolierte oder gestohlene Velos: Der Brugger Stadtrat will mit den SBB auf eine Verbesserung der Situation am Bahnhof hinwirken.
Die überdachten Veloparkplätze am Brugger Bahnhof – zwischen Haupt- und Dienstgebäude – geben ein desolates Bild ab, stellen die SP-Einwohnerräte Ulrich Merholz und Martin Brügger fest. Nicht nur sei die obere Reihe zum Herausziehen vielfach beschädigt und nicht nutzbar. Auch würden immer wieder Velos demoliert, zum Beispiel Rücklichter abgeschlagen. Diese demolierten Velos stünden dann jahrelang herum «und nehmen Platz weg». Zudem würden nach Auskunft der Regionalpolizei (Repol) Brugg auch fast täglich am Bahnhof Velos gestohlen.
In einer Kleinen Anfrage erkundigten sich die beiden SP-Einwohnerräte danach, wie der Stadtrat die Situation einschätzt und ob er bereit wäre, diese zu verbessern. Denn wer beispielsweise nach Zürich pendle, so Merholz und Brügger, erlebe dort, «wie die Veloparkplätze gepflegt und überwacht werden und geschicktere Systeme für zweigeschossiges Parkieren installiert sind».
In seiner jetzt vorliegenden Antwort weist der Stadtrat darauf hin, dass sich die überdachten Veloabstellplätze zwischen Haupt- und Dienstgebäude auf der Parzelle der SBB befinden – also nicht im Eigentum der Stadt sind und auch nicht durch diese betrieben und unterhalten werden. Für eine detaillierte Beantwortung müssten die Fragen den SBB direkt gestellt werden. Aber:
«Die Stadt Brugg kennt den Zustand der erwähnten Veloabstellanlage.»
Die Abteilung Planung und Bau werde die gestellten Fragen mit den Zuständigen der SBB besprechen und auf eine Verbesserung der Situation hinwirken.
Die Behörde erwähnt weiter die Projekte «Gebietsentwicklung Stadtraum Bahnhof Brugg Windisch» sowie «Aufwertung Bahnhofplatz-Neumarkt». In diesen werde die Thematik Veloabstellplätze behandelt. «Ziel ist es, die Parkmöglichkeiten am und um den Bahnhof zu verbessern und nachhaltig auf den Bedarf auszurichten.» Die Planung erfolge in enger Zusammenarbeit mit den SBB. «Die Stadt Brugg nimmt so massgebend Einfluss auf die Planung und Umsetzung aller Anliegen, die den Bahnzugang betreffen», so der Stadtrat.
Mit der Beantwortung der Kleinen Anfrage könne man nicht zufrieden sein, hält SP-Einwohnerrat Martin Brügger fest. Diese sei lustlos und dürftig. Brugg habe am Bahnhof mitunter eine der am schlechtesten gepflegten Veloparkingmöglichkeiten, die er kenne. Und dies scheine die Stadt nicht zu kümmern. Ein Veloparking am Bahnhof sei ein zentrales Element für eine zukunftsorientierte Verkehrsplanung, respektive diene der Entlastung des motorisierten Individualverkehrs durch «gutes» Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr, hebt Brügger hervor.
Die Stadt Brugg wäre nach seinem Dafürhalten ein Partner, den die SBB ernst nehmen müssten. Auch die weiteren Verkehrsprojekte des Kantons und der Stadt sowie die Agglomerationsprogramme stützen darauf ab, dass das Umsteigen auf die Bahn klappt, fügt der SP-Einwohnerrat an. «Nicht nur in Zukunft auch heute schon.»
Brügger erinnert daran, dass der Kommunale Gesamtplan Verkehr (KGV) viele Ziele und Massnahmen definiert. Man habe proklamiert, dass der Raum Brugg Windisch ein umwelt- und sozialverträgliches Mobilitätsverhalten ermögliche und fördere. «Dies sollte gelebt werden.»