Ende Oktober entscheidet der Einwohnerrat Brugg über einen Kredit in der Höhe von 370'000 Franken für die Gebietsentwicklung Aufeld-Aegerten. Wofür das Geld bis im Herbst 2024 eingesetzt werden soll.
Das Gebiet Aufeld-Aegerten zwischen Zurzacherstrasse und Auenschutzgebiet in Brugg-Lauffohr wird sich in den kommenden Jahrzehnten stark verändern. Hier befinden sich neben Wohnhäusern und Gewerbebetrieben auch Reisfelder, ein Logistikstandort der Armasuisse und der Pumptrack Wasserschloss.
In Zukunft soll das Gebiet am östlichen Stadtrand so erschlossen werden, damit das Entwicklungspotenzial genutzt werden kann. In seiner aktuellen Botschaft an den Einwohnerrat schreibt der Stadtrat Brugg:
«Auch in den Quartieren nördlich der Zurzacherstrasse besteht ein erhebliches Entwicklungspotenzial.»
Die aktuell unternutzten Areale befinden sich teils in privatem Besitz und teils im Besitz der öffentlichen Hand.
Die vom Grossen Rat am 4. Mai 2021 im Richtplan festgesetzte Zentrumsentlastung (ZEL) im Rahmen des regionalen Gesamtverkehrskonzepts (rGVK) Ostaargau tangiert diesen Ortsteil ebenfalls. In der Botschaft des Stadtrats heisst es dazu:
«Genaue Linienführung und Lage des nördlichen Tunnelportals sowie des Quartieranschlusses sind im Rahmen der Gebietsentwicklung Aufeld-Aegerten zu präzisieren und auf die Bedürfnisse der Siedlungsentwicklung und auf den bedeutenden Landschaftsraum abzustimmen.»
Dabei gelte es, die kommunalen und übergeordneten Rahmenbedingungen sowie die neuen Verkehrsinfrastrukturen gestalterisch möglichst gut in das Landschafts- und Naturschutzgebiet zu integrieren.
Um die Interessen der Stadt Brugg und ihrer Bevölkerung bei der Weiterbearbeitung des rGVK Ostaargau gewährleisten zu können, müsse die Gebietsentwicklung Aufeld-Aegerten jetzt angegangen werden, so der Stadtrat weiter. Mit der Richtplanfestsetzung seien die Infrastrukturmassnahmen im Raum Brugg-Windisch grundsätzlich auf zirka plus/minus 50 Meter (horizontal und vertikal) fixiert worden. Weiter seien Knotenpunkte und die Kostenbandbreite festgelegt worden.
Für die Weiterentwicklung der Zentrumsentlastung ist laut Stadtrat Brugg im Rahmen des rGVK im Raum Brugg-Windisch die Abstimmung mit den kommunalen Gebietsentwicklungen «Stadtraum Bahnhof Brugg Windisch» und «Aufeld-Aegerten» zu vertiefen. Für Letzteres beantragt der Stadtrat Brugg beim Einwohnerrat nun einen Planungskredit in der Höhe von 370'000 Franken.
Der Betrachtungsperimeter der Gebietsentwicklung umfasst das Gebiet zwischen dem Wasserschloss und dem Hangfuss des Bruggerbergs und erstreckt sich von der Casinokreuzung bis Lauffohr (Aare Nord). Wie auf der Karte zu sehen ist, teilt die Zurzacherstrasse diesen Perimeter in einen nördlichen sowie einen südlichen Bereich, der im Rahmen der eigentlichen Gebietsentwicklung Aufeld-Aegerten vertieft bearbeitet wird.
In der ersten Etappe würden für den ganzen Bearbeitungsperimeter bis im Herbst 2023 ein Verkehrskonzept sowie ein Konzept Siedlung und Landschaft erarbeitet. Der Stadtrat hält fest:
«Die Entwicklung und allfällige Neuzuteilung des Siedlungsgebiets mit dem Fokus auf die bestehenden Nutzungen Wohnen, Arbeiten und Freizeit sowie der Umgang mit den Natur- und Landschaftsschutzthemen gelten in diesem Gebiet als besondere Herausforderungen.»
In der zweiten Etappe würden die erarbeiteten Grundlagen der breiten Bevölkerung sowie diversen Interessensvertreterinnen und -vertretern vorgestellt und zur Diskussion unterbreitet. Eine Vorstudie, die bis Herbst 2024 erarbeitet werden soll, diene einer Gesamtbetrachtung. Handlungsspielräume könnten so eruiert werden.
Die Resultate aus den Gebietsentwicklungen (Stadtraum Bahnhof Brugg Windisch und Aufeld-Aegerten) werden in einer dritten Etappe, die nicht Bestandteil des Kredits ist, bis Herbst 2025 mit den Massnahmen aus dem GVK Raum Brugg-Windisch zusammengeführt.
Der Stadtrat Brugg und der Gemeinderat Windisch luden Ende September alle Einwohnerratsmitglieder der beiden Kommunen zu einem Infoanlass ins Salzhaus Brugg ein. Auch Vertreter des Kantons waren anwesend. Denn neben dem Vorgehen mit dem beantragten Planungskredit für die Gebietsentwicklung Aufed-Aegerten, über den die Brugger am 28. Oktober entscheiden, ging es um den Stand des rGVK Ostaargau. Die Presse war auf Nachfrage zu dieser Veranstaltung nicht zugelassen.
Wie nach dem Anlass zu vernehmen war, fanden sich an jenem Abend knapp 50 Personen aus Windisch und Brugg im Salzhaus ein. Dabei sei es einerseits darum gegangen, wie man das Gewerbe auf der Brugger Seite an die Umfahrungstrasse mit dem Tunnel unter der Aare hindurch anhänge. Andererseits hätten sich einige Mitglieder vor allem für die neuen Velorouten interessiert. Besonders kritische Stimmen habe es aus Windisch gegeben.
Einwohnerratssitzung Brugg zum erwähnten Projektierungskredit am Freitag, 28. Oktober, 19.30 Uhr, Campussaal Brugg-Windisch.