Brugg
Komplexe Arbeiten unter laufendem Betrieb: Am Bahnviadukt bricht der Schlussspurt an

Die Arbeiten an der sogenannten «Verbindungslinie Brugg» sind Mitte Jahr fertig. Der SBB-Gesamtprojektleiter Peter Witschonke sagt, wann es nochmals laut wird.

Michael Hunziker
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Der Bahnviadukt überquert mehrere Gleise und – im mittleren Abschnitt – die Aarauerstrasse.

Der Bahnviadukt überquert mehrere Gleise und – im mittleren Abschnitt – die Aarauerstrasse.

mhu (14. Februar 2022)

Die Verstärkungs- und Instandhaltungsmassnahmen am Brugger Bahnviadukt sind planmässig abgeschlossen, sagt SBB-Gesamtprojektleiter Peter Witschonke. «Wir sind mit dem erreichten Resultat sehr zufrieden.»

Der Bahnviadukt überquert südwestlich des Bahnhofs mehrere Gleise sowie – im mittleren Abschnitt – die Aarauerstrasse. Das rund 500 Meter lange und 10,6 Meter breite Bauwerk, auch «Verbindungslinie Brugg» genannt, dient in erster Linie den Güterzügen, die via Bözberglinie verkehren und so den Bahnhof Brugg umfahren können.

Erbaut wurde der Bahnviadukt, auch «Verbindungslinie Brugg» genannt, im Jahr 1969.

Erbaut wurde der Bahnviadukt, auch «Verbindungslinie Brugg» genannt, im Jahr 1969.

mhu

Seit der Inbetriebnahme – der Bau erfolgte im Jahr 1969 – sind zwar punktuelle Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten ausgeführt worden, halten die SBB fest. Allerdings hätten regelmässige Inspektionen ergeben, dass verschiedene Elemente das Ende ihrer Lebensdauer erreichen: unter anderem Brückenabdichtung, Rostschutz der Lager, Wasserabläufe sowie Geländer und Berührungsschutzdächer, aber auch Schienen, Holzschwellen und Schotter. Statisch verstärkt werden müssen ebenfalls die Brückentragkonstruktion sowie die südöstliche Vorlandstützmauer.

Die SBB nehmen deshalb eine umfassende Instandsetzung vor – «sie sprechen von einem grossen Service» –, um einen sicheren und pünktlichen Bahnbetrieb über die nächsten Jahrzehnte garantieren zu können.

Seit Dezember 2021 läuft Bahnbetrieb wieder normal

Die baulichen und organisatorischen Vorarbeiten haben ab Sommer 2020 begonnen: der Einbau von Sicherheitsanlagen etwa oder der Aufbau des Baugerüsts und die Einrichtung der provisorischen Zufahrt zum Gleis Seite Süd. Ab Frühling des vergangenen Jahres erfolgten die Hauptarbeiten. Der zweispurige Bahnbetrieb läuft seit Mitte Dezember 2021 wieder normal, sagt Peter Witschonke.

Rund 500 Meter lang ist der Bahnviadukt südwestlich des Bahnhofs.

Rund 500 Meter lang ist der Bahnviadukt südwestlich des Bahnhofs.

zvg

Bis Mitte dieses Jahres stehen gemäss dem SBB-Gesamtprojektleiter noch die Abschluss- und Rückbauarbeiten an. Die letzten lauten Gleisarbeiten finden vom 11. bis 13. April auf dem Viadukt und vom 6. bis 15. Juni im nördlichen Vorlandbereich statt. Für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sowie für die Anwohnerinnen und Anwohner seien – für Letztere neben Lärmemissionen – keine wesentlichen Einschränkungen mehr zu erwarten.

Der Kostenrahmen kann eingehalten werden

Apropos Lärmemissionen: Da die Baustelle mitten durch das Wohngebiet führt, seien solche unvermeidbar gewesen, leider auch teilweise nachts oder am Wochenende, hält der SBB-Gesamtprojektleiter fest. «Wir bedanken uns bei den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern für das entgegengebrachte Verständnis.» Eine grosse Herausforderung sei es gewesen, antwortet Witschonke auf die entsprechende Frage, «die an sich schon sehr komplexen Arbeiten an der Tragkonstruktion der Brücke zusätzlich unter laufendem Bahnbetrieb durchzuführen».

Die Projektkosten belaufen sich auf voraussichtlich rund 20 Mio. Franken. Nach heutigem Stand werde dieser genehmigte Kostenrahmen eingehalten, sagt Witschonke.