Die Arbeiten an der sogenannten «Verbindungslinie Brugg» sind Mitte Jahr fertig. Der SBB-Gesamtprojektleiter Peter Witschonke sagt, wann es nochmals laut wird.
Die Verstärkungs- und Instandhaltungsmassnahmen am Brugger Bahnviadukt sind planmässig abgeschlossen, sagt SBB-Gesamtprojektleiter Peter Witschonke. «Wir sind mit dem erreichten Resultat sehr zufrieden.»
Der Bahnviadukt überquert südwestlich des Bahnhofs mehrere Gleise sowie – im mittleren Abschnitt – die Aarauerstrasse. Das rund 500 Meter lange und 10,6 Meter breite Bauwerk, auch «Verbindungslinie Brugg» genannt, dient in erster Linie den Güterzügen, die via Bözberglinie verkehren und so den Bahnhof Brugg umfahren können.
Seit der Inbetriebnahme – der Bau erfolgte im Jahr 1969 – sind zwar punktuelle Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten ausgeführt worden, halten die SBB fest. Allerdings hätten regelmässige Inspektionen ergeben, dass verschiedene Elemente das Ende ihrer Lebensdauer erreichen: unter anderem Brückenabdichtung, Rostschutz der Lager, Wasserabläufe sowie Geländer und Berührungsschutzdächer, aber auch Schienen, Holzschwellen und Schotter. Statisch verstärkt werden müssen ebenfalls die Brückentragkonstruktion sowie die südöstliche Vorlandstützmauer.
Die SBB nehmen deshalb eine umfassende Instandsetzung vor – «sie sprechen von einem grossen Service» –, um einen sicheren und pünktlichen Bahnbetrieb über die nächsten Jahrzehnte garantieren zu können.
Die baulichen und organisatorischen Vorarbeiten haben ab Sommer 2020 begonnen: der Einbau von Sicherheitsanlagen etwa oder der Aufbau des Baugerüsts und die Einrichtung der provisorischen Zufahrt zum Gleis Seite Süd. Ab Frühling des vergangenen Jahres erfolgten die Hauptarbeiten. Der zweispurige Bahnbetrieb läuft seit Mitte Dezember 2021 wieder normal, sagt Peter Witschonke.
Bis Mitte dieses Jahres stehen gemäss dem SBB-Gesamtprojektleiter noch die Abschluss- und Rückbauarbeiten an. Die letzten lauten Gleisarbeiten finden vom 11. bis 13. April auf dem Viadukt und vom 6. bis 15. Juni im nördlichen Vorlandbereich statt. Für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sowie für die Anwohnerinnen und Anwohner seien – für Letztere neben Lärmemissionen – keine wesentlichen Einschränkungen mehr zu erwarten.
Apropos Lärmemissionen: Da die Baustelle mitten durch das Wohngebiet führt, seien solche unvermeidbar gewesen, leider auch teilweise nachts oder am Wochenende, hält der SBB-Gesamtprojektleiter fest. «Wir bedanken uns bei den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern für das entgegengebrachte Verständnis.» Eine grosse Herausforderung sei es gewesen, antwortet Witschonke auf die entsprechende Frage, «die an sich schon sehr komplexen Arbeiten an der Tragkonstruktion der Brücke zusätzlich unter laufendem Bahnbetrieb durchzuführen».
Die Projektkosten belaufen sich auf voraussichtlich rund 20 Mio. Franken. Nach heutigem Stand werde dieser genehmigte Kostenrahmen eingehalten, sagt Witschonke.