Brugg
Ganz ohne Fasnacht geht es nicht: Die Guggen lassen das Salzhaus erzittern

Erstmals steht die Salzhausguggete auf dem Programm. Kombiniert wird der Anlass mit der Preisübergabe «Brugger des Jahres». Miro Barp, Vizepräsident vom organisierenden Förderverein Events Brugg, sagt, was zu erwarten ist

Michael Hunziker
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Hier sorgen die Windischer Schwellbaumschränzer für ausgelassene Stimmung im Salzhaus.

Hier sorgen die Windischer Schwellbaumschränzer für ausgelassene Stimmung im Salzhaus.

Daniel Vizentini (7. März 2019)

Schön schräg, schön heiter, schön bunt, schön laut – endlich ist wieder Fasnacht: Am Freitag, 4. März, findet erstmals das Guggen-Treffen im Brugger Salzhaus mit dem Namen Salzhausguggete statt. Angesprochen sind alle, die – wieder einmal – so richtig fröhlich feiern wollen.

Nach der unfreiwilligen Coronapause soll der Startschuss gesetzt werden für weitere kulturelle Anlässe, sagt Miro Barp, Vizepräsident vom organisierenden Förderverein Events Brugg. Erwartet werden acht bis zehn Guggen, die ab 19 Uhr zusammen mit einem DJ für ausgelassene Stimmung, ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Programm sorgen bis 3 Uhr in der Früh. Barp:

«Wir wollen etwas bieten, hoffen auf gute Stimmung und darauf, dass die Bevölkerung Freude hat, viele vorbeikommen, sich wohlfühlen und die Fasnacht geniessen können.»

Die Türen stehen allen offen – «alle, die Lust auf Guggenmusik haben», so Barp. Der Eintritt ist frei. Essensstände befinden sich voraussichtlich vor dem Salzhaus im Freien, Getränke sind im Innern zu haben.

Für die bevorstehende erste Salzhausguggete, räumt Barp ein, gelte es nach der strengen Planung, dem ganzen Auf und Ab, noch einen rechten Effort zu leisten diese und nächste Woche, von der Klärung verschiedenster Details bis zum Anbringen der Dekoration, aber: «Wir sind guter Dinge.»

Kein Gutschein mehr, Preis kommt von einem Künstler

Kombiniert wird der Anlass mit der Preisübergabe «Brugger des Jahres», die um 18 Uhr über die Bühne geht mit einem Gratis-Begrüssungsapéro für alle. Türöffnung ist um 17.30 Uhr. Es seien zehn Kandidatinnen und Kandidaten vorgeschlagen worden – genau gleich viele wie bei der ersten Durchführung im vergangenen Jahr, sagt Barp. Neun lassen sich nominieren.

Miro Barp ist Vizepräsident des Fördervereins Events Brugg.

Miro Barp ist Vizepräsident des Fördervereins Events Brugg.

zvg

Es habe Personen darunter, die gleich mehrfach vorgeschlagen wurden, mitunter von einem ganzen Verein mit einem gemeinsamen Brief. «Das ist speziell und hat uns sehr gefreut», hält Barp fest. Es zeige, dass die Kandidatensuche die Region Brugg beschäftigt habe, Zeit investiert wurde im Vorfeld, die Auszeichnung etwas bedeute:

«Der ‹Brugger des Jahres› ist vielen etwas wert. Es ist eine Qualität vorhanden. Das ist ein Highlight für uns als Organisatoren.»

Ausgezeichnet wird eine Person, die einen langjährigen und uneigennützigen Einsatz geleistet hat für die Gemeinschaft – in den Bereichen Kultur, Sport oder Soziales. Der erste Preisträger, Journalist und Lehrer Peter Belart aus Schinznach-Dorf, erhielt Ende Januar 2021 eine Urkunde und einen Zentrumsgutschein.

Der 71-jährige Peter Belart erhielt vor einem Jahr die Auszeichnung «Brugger des Jahres».

Der 71-jährige Peter Belart erhielt vor einem Jahr die Auszeichnung «Brugger des Jahres».

Maja Reznicek (7. Dezember 2021)

Der Preis wird sich ändern. Zwar bleibt er – wie auch die Preisträgerin oder der Preisträger – ein wohlgehütetes Geheimnis. Entwickelt und erarbeitet wurde er, soviel verrät Barp aber, zusammen mit Künstler Simon Sidler aus Oberflachs. Präsentiert wird die Überraschung samt einem Kurzfilm zur Entstehungsgeschichte. Eine Laudatio darf selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen. Allerdings: «Wir wollen die Preisübergabe nicht aufbauschen», versichert Barp. «Sie soll wertschätzend und unterhaltsam, gleichzeitig aber auch kompakt, kurz und bündig sein. Die Leute sollen sich nicht die Beine in den Bauch stehen.»

Ursprünglich war Anlass beim Campus geplant

Rückblick: Ursprünglich plante der Förderverein Events Brugg ein Guggen-Open-Air auf dem Fachhochschulcampus in Brugg-Windisch, ein gemeinsam gestalteter Anlass mit Fasnachtsgruppen und Guggenmusiken aus Brugg und Windisch, samt – als ein Kernelement – einem ganzen Dorf aus Fasnachtswagen. Das Einvernehmen sei gut gewesen, die ersten Sitzungen seien abgehalten worden, die Richtung habe gestimmt. «Die Resonanz war gross. Es hätte funktioniert, wäre eine gute Sache gewesen», zeigt sich Vizepräsident Barp überzeugt.

Hätte, wäre. Denn die Coronapandemie machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. «Es wäre nicht das gewesen, was wir ursprünglich wollten. Deshalb haben wir uns entschieden, getrennt kleinere Anlässe durchzuführen», stellt Barp fest. Die Idee einer gemeinsamen Fasnachtsveranstaltung von Brugg und Windisch stehe aber nach wie vor im Raum, fügt er an. Es sei durchaus möglich, diese einmal umzusetzen.

Barp ist froh und dankbar, dass nach einer intensiven Vorbereitung mit dem Salzhaus – «das ist mehr als nur ein Ersatz» – ein schöner, würdiger Veranstaltungsort gefunden wurde, die Bewilligung mittlerweile vorliege. «Dieser Anlass ist auch in Zukunft in diesem Rahmen denkbar. Die Zeit wird zeigen, was bei den Leuten ankommt.»