Im Stadtteil Altenburg gehört die Befestigungsmauer des spätantiken Castrums – Kleinkastells – zu den am höchsten erhaltenen römischen Mauern im Kanton Aargau. Das Gesuch für eine Schutzbaute liegt noch bis am 7. November bei der Abteilung Planung und Bau auf.
Nur wenige Meter von der Brugger Jugendherberge im Schlösschen Altenburg entfernt befindet sich auf einem Privatgrundstück auf der östlichen Seite einer Scheune Überreste einer antiken Befestigungsmauer. Laut einem Baugesuch der Kantonsarchäologie, das noch bis am 7. November bei der städtischen Abteilung Planung und Bau aufliegt, soll dafür zwischen den Liegenschaften im Hof 8 und 9 eine Schutzbaute realisiert werden. Projektverfasserin ist die Walker Architekten AG aus Brugg.
Die Kosten für den «Schutz der archäologischen Hinterlassenschaft» werden in den Baugesuchsunterlagen mit 7000 Franken angegeben.
Auf die Frage, warum diese Mauer einen Schutzbau bekommen soll, antwortet Matthias Flück, Leiter Archäologische Untersuchungen bei der Kantonsarchäologie Aargau: «Die Befestigungsmauer des spätantiken Castrum von Brugg-Altenburg gehört zu den am höchsten noch erhaltenen römischen Mauern im Kanton Aargau und steht unter nationalem Denkmalschutz.» Auf nationaler Ebene sei das Ensemble von Brugg-Altenburg als A-Objekt klassifiziert. Sein Schutz und Erhalt sei von nationalem Interesse.
Aktuell sind die erwähnten Mauerreste im Bereich der Parzellen Nr. 1112 und 1113 in eine Holz-Plastikkonstruktion eingepackt, um ihren kurzfristigen Schutz zu gewährleisten. Matthias Flück erklärt:
«Mit dem im aktuell aufliegenden Baugesuch beantragten Schutzbau aus einer Holz-Metallkonstruktion soll der Schutz der historischen Bausubstanz mittelfristig gesichert werden.»
Dieser provisorische Schutzbau soll in Anbetracht des Kontextes im historischen, denkmalgeschützten Ensemble von Brugg-Altenburg auch den Anforderungen der Denkmalpflege gerecht werden.
Langfristig sei eine umfassende Sanierung der Befestigung von Brugg-Altenburg und entsprechende Inwertsetzung geplant, fährt der Leiter Archäologische Untersuchungen fort. Diese soll auch Massnahmen zur besseren und attraktiveren Vermittlung der antiken Baureste an die breite Öffentlichkeit beinhalten.
Und warum ist die römische Mauer bei der Scheune derzeit mit Plastik abgedeckt? Matthias Flück spricht von einem provisorischen Schutz wegen akuter Gefährdung. Er führt aus:
«Die Plastik soll das Eindringen von Niederschlags- und Meteorwasser verhindern.»
Eindringendes Wasser könne im Winter zu Frostsprengen am Mauerwerk und zu stärkerem Pflanzenbewuchs führen.
Die aktuelle Notsicherung mittels Holz-Plastikkonstruktion besteht laut Flück seit knapp zwei Jahren. Wegen Planänderungen bei Umbauprojekten der angrenzenden Scheune und pandemiebedingt bestehe diese Notsicherung länger als ursprünglich geplant.
Mit der neuen Schutzbaute soll die historisch wertvolle Mauer wieder besser sichtbar werden.