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Genau vor 10 Jahren am 11. März 2011 kam es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einem Super-Gau. 470'000 Menschen mussten fliehen. Auch in der Schweiz führte das zu einem Umdenken: 2016 wurde der schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Zu wenig sei aber passiert, meinen die Atomkraftgegner in Brugg.
Sie sind unermüdlich, geben nicht auf, auch 10 Jahre nach dem Atomunglück in Japan: Vier Mal die Woche treffen sich die Atomkraftgegner vor der Atomaufsichtsbehörde ENSI, heute bereits zum 2000. Mal. Einer der von Anfang an mit dabei war, ist Heini Glauser. Er meint:
«Es darf einfach nicht sein, dass das vergessen wird.»
Das Atomkraftwerk in Mühleberg, so Glauser, sei baugleich, wie das in Fukushima. Und die Gefahr, dass in Beznau etwas passieren könnte, gross.
Die Atomaufsichtsbehörde spricht inzwischen von einer fast freundschaftlichen Beziehung zu den Demonstrierenden. Der Direktor des ENSI Marc Kenzelmann betont:
«Wir dürfen uns nicht zurücklehnen. Wenn wir aufhören, besser zu werden, hören wir auf, gut zu sein.»
Die Behörde müsse unabhängig beurteilen, ob die Schweizer Atomkraftwerke sicher sind.
Genau aber an dieser Sicherheit zweifeln die Demonstrierenden. Unter ihnen auch Nationalrätin Regula Rytz. Sie kann sich noch genau an die Katastrophe von damals erinnern.
«Ich dachte, das ist der Todesstoss für die Atomindustrie. Aber leider ist das nicht so.»
Es sei deshalb wichtig, so Rytz, dass das ENSI wisse, dass es unter Beobachtung stehe. Heute gäbe es Alternativen, Sonne, Wind, Wasser. Man müsse nicht auf Altlasten setzen, die noch ganze Generationen belasten würden.
Deshalb will man in Brugg weiter demonstrieren, bis zumindest Beznau vom Netz genommen wird. Die Unermüdlichen wollen auch in Zukunft gegen das Vergessen kämpfen, vier Mal die Woche vor der Atomaufsichtsbehörde in Brugg.