Heinz Wyss, Flugplatzchef Birrfeld, erzählte in seiner Rede an der Morgenfeier des Brötliexamens begeistert über seine Leidenschaft: das Fliegen.
Der Überraschungsteil der Morgenfeier des Brötliexamens fiel ins Wasser. Geplant war, dass nebst anderem ein Flugzeug das Festgelände überfliegen und den Funkspruch «Der Flugplatz Birrfeld grüsst das Brötliexamen» absetzen sollte.
Daraus wurde nichts, gemäss Heinz Wyss, Flugplatzchef Birrfeld, war das Wetter zu schlecht. An die Kinder und Jugendlichen gewandt sagte er dann: «Mit dem Motto ‹Ab i d’Luft› habt ihr heute den Traum vom Fliegen ins Eigenamt geholt und ihn für eine kurze Zeit erlebbar gemacht.»
Vor 45 Jahren, als Fünftklässler, sei er mit dem Fliegervirus infiziert worden. Es war an einem Mittwochnachmittag im Birrfeld und Heinz Wyss sass, mal wieder, hinter einem Holzzaun und bestaunte die startenden und landenden Flugzeuge. «Ein Pilot muss meine leuchtenden Augen gesehen haben und fragte, ob ich mitfliegen will. Und ob ich wollte», erzählte Heinz Wyss. Bei jeder grossen Liebe gäbe es einen Moment, in dem der Funke überspringe und die Leidenschaft erwache. Bei Heinz Wyss war es dieser kurze Flug. Heute, 6000 Flugstunden und 23 000 Landungen später, ist die Faszination ungebrochen.
Seine Flugausbildung finanzierte er sich mit seinem Lehrlingslohn, Arbeit in den Ferien und eisernem Sparwillen: «Wenn man etwas unbedingt will, ist ganz vieles möglich. Begeisterungsfähigkeit, Beharrlichkeit, Wille und Freude sind sehr wichtig, um ein Ziel zu erreichen», sagte er zu den Kindern.
Viele Mädchen und Knaben lernten im Birrfeld das Fliegen von Flugzeugen: «Heute sitzen sie als Piloten in einem Swiss-Cockpit und fliegen mit einem Airbus oder einer Boeing 777 übers Birrfeld in Richtung Amerika.» Der Flugplatz Birrfeld, in diesem Jahr 80-jährig, ist für die einen Freud und für die anderen Leid. «Fliegen ist wunderschön, aber es macht halt auch Lärm», so Heinz Wyss. Aufeinander Rücksicht nehmen, tolerant sein und versuchen, andere zu verstehen, rät Heinz Wyss in seiner Rede. Und nicht zu vergessen: «Wir sind alle froh, wenn uns Linienpiloten in die Ferien, an Geschäftsbesprechungen ins Ausland fliegen oder uns mit dem Rettungshelikopter retten.»