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Ein neues Entwicklungskonzept zeigt auf, wie sich die vier Gemeinden Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen positionieren und noch enger zusammenarbeiten können.
Gemeindeammann Robert Schmid von Bözen sagte es vor eineinhalb Jahren klipp und klar: «Für mich ist das Entwicklungskonzept keine Alibi-Übung.» Damals ging es darum, dass die BEEHZ-Gemeinden (Bözen, Effingen, Elfingen, Hornussen und Zeihen) gemeinsam ein Entwicklungskonzept erstellen lassen wollten und sich der Gemeinderat Zeihen kurzfristig aus finanziellen sowie personellen Gründen von diesem Projekt verabschiedete. Die Stimmbürger der verbleibenden vier Gemeinden hiessen den Projektkredit in der Höhe von insgesamt 47 000 Franken zur Erarbeitung des Entwicklungskonzepts an den Gemeindeversammlungen Ende 2014 gut.
Nun liegt das Resultat von Hans Rudolf Arm und der Arbeitsgruppe für Siedlungsplanung und Architektur AG vor und wird der interessierten Bevölkerung an einer Informationsveranstaltung am Donnerstagabend, 9. Juni, in der Turnhalle Effingen vorgestellt. Ziel war es, für jede Gemeinde eine Standortbestimmung zu machen und – individuelle sowie gemeinsame – Entwicklungsansätze aufzuzeigen.
Auf der Website der Gemeinden können die sogenannten SWOT-Analysen (Stärken/Schwächen und Chancen/Gefahren) jeder Kommune eingesehen werden. Definiert werden Kernfähigkeiten wie Naherholungsraum, die Nähe zu attraktiven Arbeitsplatzgebieten und relativ tiefe Immobilienpreise sowie zentrale Herausforderungen wie am Beispiel der kleinsten Gemeinde Elfingen mit 280 Einwohnern die Stärkung der Wirtschaftskraft, wissensintensive und innovative Branchen und die Bevölkerungsentwicklung.
Die Auftragnehmer stellen eine hohe Übereinstimmung der Stärken und Schwächen beziehungsweise der Kernfähigkeiten und zentralen Herausforderungen in den vier Gemeinden fest. In der Schlussbemerkung wird deshalb jeweils die Frage aufgeworfen, inwieweit die einzelne Kommune angesichts der Bevölkerungsprognosen ihre Entwicklung allein oder gemeinsam mit den anderen Gemeinden angehen soll.
Für den Gesamtraum BEEH werden mehrere Entwicklungsansätze aufgezeigt, die das Ziel verfolgen, die Vielfalt, die Wettbewerbsfähigkeit und die Solidarität unter den BEEH-Gemeinden zu stärken und für die Zukunft zu sichern. In einem ersten Schritt werden für jede Gemeinde zwei Varianten zur Positionierung vorgestellt. Jede Kommune kann in einem weiteren Schritt für die beiden Varianten jeweils ihre eigenen Schwerpunkte setzen.
Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen gehören bevölkerungsmässig zu den kleinsten Gemeinden im Fricktal. Bis 2040 wird mit einem unterdurchschnittlichen Bevölkerungswachstum gerechnet, wobei der Anteil der Senioren in diesem Zeitraum stark zunehmen wird. Mit der Verwaltung 3 plus arbeiten die Gemeinden Bözen, Elfingen und Hornussen bereits heute eng zusammen. Im technischen Bereich gibt es Kooperationen mit weiteren Nachbargemeinden.
Dass es Projekte gibt, die sinnvollerweise nicht von einer kleinen Gemeinde allein angegangen werden sollten, liegt auf der Hand. Die Autoren schlagen daher als erste Variante gemeinsame Projekte vor. Ein weiterer Lösungsansatz stellt die Gemeindekonferenz dar, bei der sich die Kommunen regelmässig in einem institutionellen Rahmen treffen und gemeinsame Aufgaben sowie Projekte diskutieren. Damit kann das Terrain für weitere Zusammenarbeitsformen geebnet werden. Die Variante Unions-Vertrag geht noch einen Schritt weiter. Die Gemeinden behalten zwar ihre Autonomie, akzeptieren jedoch die Entscheide der Gemeinde-Union für die als «gemeinsam» definierten Aufgaben. Als vierte und letzte Variante wird die Fusion erwähnt, bei der zwei, drei oder vier der Gemeinden zu einer neuen verschmelzen.
Informationsveranstaltung zum neuen Entwicklungskonzept BEEH am Donnerstag, 9. Juni, 19.30 Uhr in der Turnhalle Effingen.