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Leser Wolfgang Rogg aus Birr fragt nach dem Verbleib einer Waffe am Bourbaki-Denkmal in Birr. Die AZ hat sich bei der Gemeinde und der Kantonalen Denkmalpflege Aargau erkundigt und löst das Rätsel.
Anfang Februar erreichte die AZ ein Leserbrief von Wolfgang Rogg aus Birr mit dem Titel «Wo ist das Schwert geblieben?». Darin handelt es sich um eine Frage zu einem Ende Januar erschienenen Artikel, in dem das Bourbaki-Denkmal in Birr erwähnt wurde.
In dem Beitrag zeigt ein Bild die geflügelte Viktoria, die als Figur über der Gedenktafel für die 22 Angehörigen der Bourbaki-Armee thront. Diese waren vor dem Deutsch-Französischen Krieg geflohen und hatten Zuflucht in der Schweiz gesucht, nur um kurz darauf in Schinznach-Bad an den Folgen des Krieges zu sterben. Die Frage nach dem Schwert ist berechtigt – ist davon auf dem Bild doch nichts zu sehen.
Weitere Nachforschungen ergaben, dass das Schwert keineswegs verschollen ist. Zwar ist die Waffe auf dem Bild nicht zu erkennen, dennoch hält Viktoria sie fest in der Hand. Und zwar in solch einem Winkel, dass sie schlichtweg nicht sichtbar ist. Bleibt die Frage, wo der Rest des Schwerts geblieben ist.
Auf der Gemeindeverwaltung Birr weiss man nichts von einer verlorenen Schwertspitze. Gemäss deren Informationen soll nichts am Denkmal fehlen, denn es handle sich hierbei um eine Viktoria mit einem Dolch oder kurzen Schwert, lautet die Antwort auf die Nachfrage der AZ. Bereits im Jahr 1966 soll die Skulptur in dieser Form unter Denkmalschutz gestellt worden sein.
«Die älteste Fotografie in unserem Archiv, datiert auf das Jahr 1948, zeigt bereits den Schwertstumpf, wie er sich auch heute präsentiert», lautet der Beitrag der Kantonalen Denkmalpflege Aargau. Und weiter:
«In den gesammelten Akten weist nichts darauf hin, dass das Schwert beschädigt oder abhandengekommen sei. Die dokumentierten Massnahmen beschränkten sich auf den Sockel und die darauf befindliche Inschrift.»
Es scheint also sehr unwahrscheinlich, dass das Denkmal aus dem Jahr 1899 je ein richtiges Schwert enthielt. Trotz der Antworten der Gemeinde und der Kantonalen Denkmalpflege Aargau bleibt Wolfgang Rogg bei seinem Standpunkt. Die Viktoria habe auf jeden Fall eine längere Waffe in der Hand getragen, als er 1971 nach Birr gezogen sei, hält er fest.