Mit der Initiative «iBBooster» werden nicht gewinnorientierte Organisationen gefördert. 31 Projekte aus dem Bezirk Brugg buhlen dabei um die meisten Votings. Noch bis am 19. Januar 2022 können alle online abstimmen, welche Vereine einen Zustupf bekommen sollen.
Die Vorstellung bringt direkt Weihnachtsstimmung. Im Dezember 2022 soll erstmals eine Lichterkette Spaziergänger auf einer Route vom Prophetenstädtchen durch den winterlichen Wald führen. Von der Schützenmatt bis hinauf zum Hexenplatz und dann hinunter über den Rinikersteig ist der neue Rundgang des Vereins Tourismus Region Brugg angedacht. Co-Präsidentin Barbara Iten schwärmt:
«Die Aussicht vom Hexenplatz auf die erleuchtete Region ist einmalig im Winter. Viele Leute sehen das aber nicht, weil sie zu dieser Zeit nie hier hochkommen.»
In weniger als einer Stunde soll der sogenannte «Lichterweg» schaffbar sein. Momentan rechnet der Verein mit offiziellen Betriebszeiten jeweils im ganzen Dezember von 16 bis 20 Uhr. Zusätzlich könnten laut Iten verschiedene Aktivitäten wie etwa ein «Bräteln» auf dem Hexenplatz oder ein Glühweintrinken in der Altstadt stattfinden.
Alles steht aber noch nicht fest: Das momentane Konzept sei ein erster Wurf, sagt die Co-Präsidentin. Allenfalls wäre auch ein rollstuhlgängiger Weg möglich, der für ältere Leute besser zugänglich ist. Der Verein hatte mit der Idee aber Grund zur Eile, wie Iten erklärt:
«Wir mussten das Projekt bis Ende November einreichen, sodass wir am Voting der IBB teilnehmen konnten.»
Die IBB Energie AG unterstützt im Rahmen der Initiative «iBBooster» das Engagement von Vereinen in der Region. Bis zu 5000 Franken bekommen diese – wenn genügend Personen bis am 19. Januar 2022 online für sie stimmen – für ihr Projekt. Das genaue Budget für den «Lichterweg» steht noch aus. Die Co-Vereinspräsidentin sagt: «Das Aufhängen der Lichter wird sicher viel kosten.»
Momentan stehe man für Bewilligungen mit diversen Parteien – wie der Stadt Brugg, den Förstern und der Regionalpolizei – in Kontakt, so Iten. Bis Donnerstag hat das Projekt von Tourismus Region Brugg 67 Votings erhalten.
Für das eher praktisch ausgerichtete Projekt «Saubere Jugend» weibelt der Kanuclub Brugg auf der Plattform der IBB. Laut Präsident Hans Rüssli müssen die Duschen im Klubhaus des über 55-jährigen Vereins dringend renoviert werden. Er schreibt:
«Die Duschen sind für einen Sportverein und erst recht für den Kanuclub Brugg wichtig, um nach Training und Touren auf Flüssen und Seen sauber wieder in die Alltagskleider zu steigen.»
Besonders für die Jüngsten sei das essenziell. Der Verein bildet jährlich rund 20 Mädchen und Jungen sowie 10 bis 20 Erwachsene in der Sportart aus. Laut Website gehört er, vertreten durch insgesamt 100 Aktiv- und 50 Passivmitgliedern vom Junior bis zum Senior, zu den «erfolgreichsten Wettkampfklubs».
Bei den Duschen im Klubhaus zeigen sich die Armaturen in den Garderoben als Problem: Gemäss Rüssli sind diese mehr als 25 Jahre alt. «Leider gibt es für die Armaturen keine Ersatzteile mehr. Einige funktionieren nicht mehr und die Restlichen haben ihr Lebensende erreicht.» Im kommenden Jahr sollen deshalb alle Armaturen ersetzt werden. Laut den vom Verein eingeholten Offerten fallen dafür Kosten von 10’000 bis 14’000 Franken an. Für die Renovation der Duschen in «einem der schönsten Klubhäuser der Schweiz im Wasserschloss in Lauffohr» stimmten bisher 132 Personen.
Im Gegensatz zum Kanuclub kämpft mit «Schwarmgold» eine sehr junge Organisation um die Unterstützung der IBB. Erst in diesem Sommer entschieden sich die Villnacher Roger Buser und Tobias Hunziker für die Gründung des Imkervereins. Co-Präsident Buser erzählt:
«Die Bienen waren anfangs eine Leidenschaft von mir. Ich hatte mir schon lange zum Ziel gesetzt, dass ich mit 40 Jahren imkern will.»
Seinen guten Freund Hunziker liess das Hobby eher unbeeindruckt – doch als ihm dann ein Bienenschwarm zuflog, nahm es auch ihm «den Ärmel rein». «Bienen bringen nicht nur Honig, sie sind einfach einzigartig. Schon wenn ich das Summen höre, fühle ich mich stark mit ihnen verbunden», sagt Buser.
Die beiden Freunde Hunziker und Buser werkelten anfänglich nur für sich. Bis ihnen die Varroamilbe einen Strich durch die Rechnung machte. Der 47-Jährige erzählt:
«Wir verloren fast alle unsere Völker über den letzten Winter. Dann entschieden wir uns, zusammenzuspannen, es gross aufzuziehen und auch andere dafür zu begeistern.»
Mittlerweile pflegt «Schwarmgold» Bienenvölker in Villnachern sowie in Remigen und vertreibt Produkte wie Honig, Wachs und Kerzen.
Für den nächsten Schritt sei der inzwischen sechsköpfige Verein auf die Unterstützung der IBB angewiesen. Neu soll die Umgebung des Bienenhauses in Villnachern bienenfreundlich und nachhaltig gestaltet werden. «Um den Bienen einen windgeschützten Anflug zu ermöglichen und gleichzeitig Trachtlücken aus nächster Nähe zu schliessen, möchten wir das Bienenhaus mit einer Bienen- und Schmetterlingshecke einfassen», heisst es im Projektbeschrieb. Die dauerhaft blühende Hecke sorgt laut Buser dafür, dass die Insekten durchgängig Nahrung haben.
Mit dem Hauptpreis der IBB-Aktion von 5000 Franken könnte «Schwarmgold» zudem die Kosten für neue Hochstammbäume als Bienenschwarm-Sammelstelle und eine Solaranlage decken. «Dann müssten wir an Winterabenden nicht mehr im Dunkeln imkern», sagt Roger Buser. 139 Personen hat das Projekt am Donnerstag auf der Plattform der Energieversorgerin bereits überzeugt.