Die SVP ist dagegen, die FDP zögert, die CVP wünscht sich echten Mehrwert und die SP sowie die EVP erachten die Integration in die Verwaltung als wichtig.
Der Brugger Stadtrat will die Stadtplanung in die Abteilung Planung und Bau integrieren und aufstocken. Er beantragt beim Einwohnerrat eine Pensumserweiterung von 20 auf 60 Prozent sowie einen jährlich wiederkehrenden Kredit von gegenwärtig 98 000 Franken. Zudem ist die Schaffung einer zweiten Stelle für den IT-Bereich mit jährlich wiederkehrenden Kosten von 151 000 Franken vorgesehen.
Die Erhöhung der Stellenprozente sei das Resultat aller Regelwerke der letzten Jahre und zeige die falsche Richtung auf, «in der wir uns bewegen», schreibt die SVP in ihrer Stellungnahme. Kritisch beobachtet die Volkspartei, «wie sich die Lohnschere zwischen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand immer weiter öffnet und sich vom wirklichen Leben und von Konkurrenzsituationen entfernt hat».
Eine Lohnbasis von 130 000 Franken für die Stadtplaner-Stelle im Teilzeitpensum, ohne Führungsaufgabe, ohne Ertrags- und Kundenverantwortung, ist für die SVP «mindestens einen Drittel zu hoch». Die Partei ist gegen den Vorschlag.
Auch die FDP hat die Integration der Stadtplanung kontrovers diskutiert. «Einmal mehr werden Stellenprozente bei einem strukturellen Betriebsdefizit der Stadt verlangt, ohne diese andernorts zu kompensieren», schreibt die FDP. Die Fraktion will sich noch nicht festlegen und lässt offene Fragen abklären.
"Einmal mehr werden Stellenprozente bei einem strukturellen Betriebsdefizit der Stadt verlangt, ohne diese andernorts zu kompensieren."
FDP-Fraktionsbericht
Die CVP stimmt der Integration und der Pensenerhöhung für eine Stadtplanerin zu, weil eine gute Einbindung für die tägliche Arbeit essenziell sei. «Gleichzeitig ergeht der dringliche Wunsch an die neue Stelleninhaberin, mit ihrer Arbeit einen echten Mehrwert zu schaffen und keine kleinkarierten Vorschriften zur Gartenzaun-Gestaltung auszuarbeiten», hält die CVP fest.
Ebenfalls zustimmende Voten kommen von der SP und EVP. «Es ist wichtig, dass in den städtischen Verwaltungsabteilungen zugunsten der Bevölkerung wirkungsvoll gearbeitet werden kann», heisst es bei den Sozialdemokraten.
Und weiter: In der Abteilung Planung und Bau sowie bei der Informatik seien die vorgeschlagenen Verbesserungen dringend notwendig. Der EVP ist ausserdem klar, «dass Brugg eine vergleichsweise schlanke Verwaltung hat und Pensenerhöhungen vom Stadtrat sehr restriktiv beantragt werden».
Auf deutlich mehr Akzeptanz stösst die zusätzliche Stelle im IT-Bereich. Hier stehen Sicherheitsüberlegungen (EVP und FDP) im Zentrum sowie die Einsicht, dass es untragbar sei, dass die ganze Informatik der Stadt Brugg von einer einzigen Person abhängt (SP).
Die Informatikbetreuung der Schule Brugg soll ebenfalls durch die neue IT-Stelle übernommen werden, fordert die CVP. Die SVP kritisiert erneut die Dualstrategie mit PC und Mac.
Einwohnerrat Freitag, 10. März, 19.30 Uhr, Rathaussaal, Brugg.