Die Initiative «Unsere Adressen behalten» wird an der Gemeindeversammlung in Bözberg bachab geschickt. Die fusionierte Gemeinde macht damit einen Schritt in die Zukunft und behält die bereits eingeführten neuen Adressen.
Intensiv und lange ist am Mittwochabend in der Fusionsgemeinde Bözberg debattiert worden.
Um 22.55 Uhr schliesslich stand das Ergebnis fest: Mit 310 Nein- zu 177 Ja-Stimmen ist die Initiative «Unsere Adressen behalten» abgelehnt worden.
Das Beschlussquorum wurde erreicht, das Referendum ist nicht möglich.
Grund für die erste ausserordentliche Gemeindeversammlung der jüngsten Gemeinde im Kanton war die Abstimmung über die Anfang Januar eingereichte Initiative.
Die Initianten stellten die Ziffer 4.3 des Fusionsvertrags infrage, wonach die neue Anschrift für alle 5225 Bözberg lauten soll. Dieser Punkt sei im Vorfeld der Fusion zu wenig thematisiert worden, so das Initiativkomitee.
Die Stimmbürger hatten also zu entscheiden, ob sie wieder zu den alten Adressen zurückkehren oder die bereits rechtsgültig verfügten neuen Adressen akzeptieren wollen.
Sitzplätze waren Mangelware
Die Turnhalle Oberbözberg platzte aus allen Nähten, die Sitzplätze wurden knapp: Anwesend waren 503 der insgesamt 1156 Stimmberechtigten (Beschlussquorum 232).
Gemeindeammann Peter Plüss schilderte die Ausgangslage und appellierte an die Anwesenden, sachlich und fair zu bleiben.
Trotzdem, so zeigte sich, konnte sich weder die eine noch die andere Seite den einen oder anderen Seitenhieb verkneifen.
Die Meinungen schienen indes gemacht. Sieben Redner - jeder musste nach vorne ans Mikrofon treten - sprachen sich für die Initiative «Unsere Adressen behalten» aus, drei waren dagegen. Die Ausgangslage blieb spannend bis zum Schluss. Verlangt wurde eine geheime Abstimmung.
Auf Anfang Jahr fusioniert
Rückblick: Auf den 1. Januar 2013 haben die Gemeinden Linn, Gallenkirch, Ober- und Unterbözberg zur neuen Gemeinde Bözberg fusioniert.
Der Fusionsvertrag wurde zuvor in allen vier Gemeinden sowohl an der Gemeindeversammlung wie an der Urnenabstimmung gutgeheissen.
Auch der Grosse Rat des Kantons Aargau hat der Fusion ohne Gegenstimme zugestimmt.