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Der Steinbruch Oberegg kann mit Ausbruchmaterial von den Tunnelbauten aufgefüllt werden. Die Bewilligung liegt vor. Die Jura Cement Fabrik (JCF) muss nun noch innert fünf Jahren ein Rekultivierungskonzept vorlegen.
Das Baugesuch lag bereits im September vor einem Jahr öffentlich auf. Bis 18. November 2014 wurde das Dossier zusammen mit dem Rodungsgesuch nochmals aufgelegt. Grundsätzlichen Widerspruch fand das Vorhaben nicht. «Die Probleme liegen meist im Detail», sagt Sämi Richner, der 2010 mit einer Interpellation die Auffüllung des Steinbruchs mit Ausbruchmaterial von den Tunnelbauten der SBB gefordert hatte.
Doch nun nimmt er zufrieden zur Kenntnis, dass erstens die Auffüllung und Rekultivierung des Steinbruchs Oberegg bewilligt ist und auch seine während der Auflage vorgebrachten Forderungen weitgehend erfüllt werden sollen. Gemeindeschreiber Jürg Lanz bestätigt, dass die Bewilligung samt Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) erteilt wurde.
Richners Einwendung betraf nebst dem Transport des Materials und dem Verkehr in den Steinbruch, insbesondere die Rekultivierung. Er verlangte, dass zwei Drittel der aufgefüllten Fläche als Fruchtfolgeflächen und als für die Landwirtschaft anrechenbare Ökoflächen zu rekultivieren seien. Ein dritter Teil soll so renaturiert werden, dass er diesem Begriff auch entspricht. Vorgesehen ist auf der Oberfläche der Auffüllung eine extensiv genutzte magere Wiese.
Mit der Bewilligung wird nun verlangt, dass die Jura Cement Fabrik (JCF) im Rahmen des UVB innert fünf Jahren ein Rekultivierungskonzept vorzulegen hat, das den Endzustand beschreibt. Dieses wird nochmals ein ordentliches Bewilligungsverfahren durchlaufen. In der Zwischenzeit dürfen keine Massnahmen getroffen werden, die eine Magerwiese oder Fruchtfolgeflächen beeinträchtigen oder verhindern könnten.
Auch dem Amphibienschutz soll Rechnung getragen werden, indem entsprechende Tümpel, abgestimmt mit der Auffüllung, angelegt werden. Mit der Auffüllung soll nicht während der Laichzeit begonnen werden.
Der Transport von Aushub- und Ausbruchmaterial darf von externen Grossbaustellen generell nur per Bahn erfolgen. Ausgenommen sind vereinzelte lokale Zulieferer, sofern der Bahntransport nicht möglich ist. Das unbelastete Material kann mittels Förderbändern vom Werksgelände der Jura Cement Fabrik (JCF) in Wildegg in den Steinbruch transportiert werden. Im Bereich des Aareuferwegs muss das neue Förderband verschalt werden.
In der Grube Oberegg haben 8 Millionen Kubikmeter Material Platz. Der Steinbruch Oberegg in Auenstein/Veltheim liegt als Auffüllareal im Dreieck Aarau-Lenzburg-Brugg geradezu ideal. Im Grossraum Aarau/Olten werden nämlich in den nächsten Jahren mehrere grosse Bahnprojekte realisiert. Die Arbeiten für den Bau des Eppenbergtunnels sind in vollem Gang. In Planung sind der Bözberg- und der Chestenbergtunnel. Von diesen Grossbaustellen wird sehr viel Aushub- und Ausbruchmaterial anfallen.