Auf der Schulanlage ging die Kubb-Tour mit dem Master-Turnier zu Ende, bei dem die besten Teams des Jahres im Wikinger-Schach aufeinandertrafen. Neben Präzision ging es auch um Spass und Fair-Play.
Im Ausfallschritt steht er da, leicht nach vorne gebeugt. Mit der rechten Hand lässt er den Holzstock zirkulieren ehe er sein Ziel anvisiert und wirft: Zwei der drei dicht beieinanderstehenden Kubbs aus Holz, auch «Bauern» genannt, fallen um. Ein erstes Ziel ist erreicht. Sein Kollege, der andere «Sonnenkönig», klatscht ab und ruft: «Come on, boys», weiter so.
Die «Sonnenkönige» aus der Region Brugg sind das Fanionteam des organisierenden Kubbclubs Wasserschloss (KWC). In den letzten Jahren landeten sie jeweils auf dem 5. und 6. Platz der Kubb-Tour. Mit den 15 anderen besten Schweizer Teams kämpfen sie nun am Jahresendturnier in Riniken um den Master-Titel. «Das ist wie im Tennis. Da stehen sich am Ende des Jahres im Masters auch die besten acht Spieler der Welt gegenüber», sagt Andreas Rehmann vom KWC-Vorstand. Die Konkurrenz ist allerdings stark. Darunter befinden sich Vize-Weltmeister aus den Reihen des Kubbclubs Unteres Aaretal.
Etwas lockerer, aber nicht weniger konzentriert, geht es bei den Teams zu und her, die um den «Finisseur» spielen. «Der Finisseur ist ein interessantes Turnier für Einsteiger, Freizeitkubber und fortgeschrittene Spieler», so steht es im Text zur Anmeldung geschrieben.
Auch hier sind es Dreier-Teams mit skurrilen Namen wie «Drive by shooters», «White Dynamite» oder «Grünes Gras», die gegeneinander spielen. Neben den Spielplätzen sitzen Kinder auf Picknickdecken, Liegestühle werden genutzt, um sich während der Pause ein Bierchen zu gönnen. Einige Spieler warten allerdings nicht bis zur Pause, sie spielen mit der Dose in der Hand.
Andreas Rehmann zeigt sich mit dem Turnier zufrieden, auch wenn zwei Teams nicht angereist sind. «Das ist natürlich schade, denn so gibt es Forfait-Siege.» Im Gegensatz zum «Masters-Final», wo drei Sätze ohne Zeitbegrenzung gespielt werden, müssen die «Finisseur»-Teams ihre Partie in 30 Minuten durchbringen, ansonsten geht es in den Tiebreak.
Wer zuerst alle Kubbs umgeworfen hat, dreht sich um und wirft den Stock zwischen den Beinen hindurch in Richtung König. Fällt dieser ins Gras, ist das Spiel gewonnen, ansonsten geht die Partie weiter.
Stevan Subotic von den «Super Smash Brothers» beschreibt das Kubb-Spiel als Möglichkeit, «im Hier und Jetzt» zu sein. Er spielt das Wikinger-Schach aus Schweden seit gut fünf Jahren. Auch seine Kollegen Lars Binder und Christian Meier aus der Region Baden sind seit Jahren dabei. «Wirfst du den ersten Stock, nimmt es dir den Ärmel rein», sagt Lars Binder.
Und für Christian Meier ist es das Ganze, das ihn anspricht: «Das sind immer top organisierte Turniere, vom Spielbetrieb bis zur Kulinarik.» Auch die Fairness wird beim «Kubben» hochgehalten: «Wenn der Gegner gut spielt, klatscht man für ihn», erklärt Stevan Subotic.
Rangliste Masters: 1. Horstcrew, 2. Fatboys, 3. Breitizone.
Finisseur: 1. The Ha-Tigers, 2. aerniwunder, 3. Super Smash Brothers.