Thalheim
128 Einwohner unterschreiben Sammeleinsprache gegen Mobilfunkantenne

Zuerst wurde eine Online-Petition lanciert und am Mittwoch eine Sammeleinsprache auf der Gemeindeverwaltung abgegeben: Der Widerstand gegen den Bau einer neue Handy-Antenne in Thalheim wächst. Die Gegner kritisieren auch den Gemeinderat.

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Die Thalner Bevölkerung findet, dass es keine neue Handy-Antenne braucht (Symbolbild).

Die Thalner Bevölkerung findet, dass es keine neue Handy-Antenne braucht (Symbolbild).

Hanspeter Baertschi

«Es ist genug!», sagt Rudolf P. Bieler, einer von vielen Thalnern, die sich im Dorf gegen den Neubau einer weiteren Mobilfunktantennenanlage wehren. «In Thalheim steht schon eine Antenne und somit ist die Abdeckung für die Nutzung von Mobiltelefonen vollends gegeben.» Weder in Oberflachs noch auf der Staffelegg stehen Antennen, aber ausgerechnet mitten in Thalheim, durch das Schützenhaus hindurch und dieses um mehrere Meter überragend, soll eine weitere Antenne aufgestellt werden, so Bieler, der die Unterschriftensammlung für eine Sammeleinsprache gegen dieses Bauvorhaben lancierte und diese am Mittwoch bei der Gemeindeverwaltung abgegeben hat.

Es ist nicht nur die Angst um die Gesundheit, die die 128 Einsprecher geltend machen, sondern auch die Sorge um die Natur. Die Antenne verschandle das Landschaftsbild und aufgrund der Nähe zum Wohngebiet sowie zur Schule müsse über die Hälfte aller Bewohner mit einer zusätzlichen Dauerbestrahlung durch nichtionisierende Strahlung rechnen, fährt Bieler fort. Das nächste Haus stehe 70 Meter neben der geplanten Antenne und die Schule sei in Luftdistanz knapp 350 Meter entfernt. Für die Kinder bedeute dies, «einer noch nicht absehbaren Gesundheitsgefährdung ausgesetzt zu sein».

Gemeinderat soll Unterlagen vorenthalten haben

Im amtlichen Mitteilungsblatt vom 7. März stand, dass ein Baugesuch eines grossen Telekommunikationsanbieters eingereicht worden war. Stutzig machte einige Bewohner, dass bei Baueingaben mit einer solchen Tragweite nicht vorgängig über Verhandlungen und Absichten der Gemeinde informiert worden war. Bieler betont: «Stattdessen musste man mehrmals nachhaken, bis man endlich einen Teil der Unterlagen, die dem Baugesuch zugrunde liegen, von der Gemeinde erhalten hatte.» Wegen Unstimmigkeiten im Baugesuch sowie vorenthaltener Unterlagen wollten Bieler und seine Mitstreiter mehrmals das Gespräch mit dem Gemeinderat suchen. «Dieses wurde uns aber verwehrt», sagt er. Warum genau, wisse niemand. Die 128 Thalner, die zudem 27 Schulkinder und 21 Arbeitsstätten vertreten, verlangen mit ihrer Sammeleinsprache die Sistierung aller Verträge sowie die Ablehnung des Baugesuchs.

Auch auf der Online-Plattform petitio.ch wurden 78 Unterschriften gegen den Bau dieser Mobilfunkantenne im Schützenhaus Thalheim gesammelt. Der Gemeinderat wurde diese Woche mittels Brief eingeladen, innerhalb von 30 Tagen zu diesem Belangen der einzelnen Bürger Stellung zu nehmen. (cm)