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Ein 12-jähriger Velofahrer ist am Mittwochmittag in Schinznach-Bad von einem Auto erfasst worden. Ein Rega-Helikopter flog den schwer verletzten Jungen ins Spital. Es ist nicht der erste Unfall bei der Thermalbad-Kreuzung.
Der 12-jährige Schüler war mit seinem Velo kurz vor dem Mittag auf der Bruggerstrasse dorfauswärts unterwegs. Bei der Einmündung Badstrasse kam es zur Kollision mit einem Auto. Der Junge wurde dabei zu Boden geworfen und zog sich schwere Verletzungen zu, wie die Kantonspolizei Aargau in einer Mitteilung schreibt.
Eine Polizeipatrouille kümmerte sich um den Jungen, bis die Ambulanz eintraf. Die Bruggerstrasse musste umgehend für den Verkehr gesperrt werden. Ein Rega-Rettungshelikopter flog den schwer verletzten Schüler ins Spital. Die Autofahrerin – eine 22-jährige Italienerin – blieb gemäss Polizeimeldung wohl unverletzt. Sie wurde trotzdem zur Kontrolle ins Spital gebracht.
Die Polizei zog ihre Unfallgruppe zur Spurensicherung und Tatbestandsaufnahme bei. Im Einsatz standen auch die Feuerwehren Schenkenbergertal, Brugg, Villnachern und Eigenamt. Diese richteten eine Umleitung ein. «Gemäss ersten Erkenntnissen dürfte der 12-jährige Knabe aus der Region beabsichtigt haben, von der Bruggerstrasse nach links Richtung Thermalbad Schinznach abzubiegen, als er vom herannahenden Auto erfasst wurde», schreibt die Polizei.
Es ist nicht der erste Unfall, der sich an dieser Kreuzung ereignet: Vor rund zwei Jahren starb ein 18-jähriger Motorradfahrer bei einer seitlichen Kollision mit einem Auto. Das Bezirksgericht Brugg verurteilte den 74-jährigen Autofahrer zu einer bedingten Geldstrafe. Nur rund drei Monate nach dem Unfall knallte es an praktisch genau der gleichen Stelle erneut: Dieses Mal hatte eine ältere Autofahrerin einen 19-jährigen Töfffahrer übersehen. Polizeisprecher Bernhard Graser wies damals darauf hin, dass beim Abschnitt eine Geschwindigkeit von 80 km/h herrsche und Strassenteilnehmer deshalb beim Abbiegen besonders aufpassen müssten.
Den Thermalbad-Betreibern ist die Kreuzung schon länger ein Dorn im Auge. In den vergangenen Jahren hatten sie mehrmals Massnahmen für eine bessere Verkehrssicherheit gefordert. Beim Kanton stiessen sie damit allerdings auf taube Ohren. Die Thermalbad-Kreuzung sei kein Unfallschwerpunkt, befand der Kanton. Die Unfälle seien auf menschliches Versagen zurückzuführen – und nicht auf die Infrastruktur. Auch eine Temporeduktion hielt der Kanton nicht für notwendig. Das löste bei Marcus Rudolf, Direktor Bäder, Kopfschütteln aus: «Wir hatten Glück, dass in den letzten Monaten nichts passiert ist. Aber wir haben immer wieder heisse Situationen miterlebt.» (sam)