Traditionsgemäss feiern die beiden Gemeinden den symbolischen Geburtstag der Schweiz als zwei der spätesten im Kanton. Dass das nicht nur Vorteile hat, zeigte sich am Sonntag im Amphitheater Vindonissa.
So schön Feuerwerk am Himmel wirkt, so störend war es am ersten August während der Bundesfeier Brugg-Windisch im Amphitheater. Mit lautem Knallen übertönten Private am Sonntagabend immer wieder das Veranstaltungsprogramm ab 21 Uhr. Besonders fiel der Lärm während der Ansprachen von Jungredner Loris Angelini und Nationalrätin Regula Rytz auf.
Teilweise habe man gar nichts verstanden, sagte eine Besucherin gegenüber der AZ. Gleichzeitig waren die Redner nach Einbruch der Dunkelheit nur noch schlecht erkennbar.
Mit der Lärmbelastung durch Feuerwerk haben die Gemeinden gemäss Stefan Wagner im Amphitheater «jedes Jahr das gleiche Problem». An dieser Bundesfeier sei die Knallerei sogar noch «human» gewesen.
Der Windischer Gemeindeschreiber führt aus:
«Wir mussten auch schon den Sicherheitsdienst auf die Amphiwiese schicken, um Leute wegzuweisen.»
Die Beschallung des Amphitheaters sei grundsätzlich eine grosse Herausforderung. «Wenn man auf der Seite der Redner in der Nähe der Boxen steht, ist es oft viel schlechter hörbar.»
Eine Vorverlegung der Feier – um den Lärm durch Feuerwerk zu umgehen und mehr Tageslicht zu haben – ist laut Wagner aber nie ein Thema gewesen. Auch nicht nach der Abschaffung des grossen Feuers vor den Pappeln und des offiziellen Feuerwerks:
«Nein, das ist Tradition. Bereits 1985, als ich nach Windisch gekommen bin, war das so.»
Bei Tageslicht gehe die spezielle Atmosphäre im Amphitheater verloren. «Dann wäre der Effekt weg.» Weiter besteht gemäss Wagner die Knallerei durch Feuerwerkskörper nicht nur am Abend des ersten Augusts, sondern über den ganzen Tag hinweg.
Selbst für die Kinder, die die 26 Kantonsfahnen ins Amphitheater tragen, sei der späte Zeitpunkt der Feier kein Problem. «Der erste August ist immer in den Ferien.» Grundsätzlich, fügt der Gemeindeschreiber an, habe man ausserdem auf den Anlass am Sonntag sehr viel positives Feedback bekommen.
Man sei übrigens nun daran, Ideen für Alternativen zum offiziellen Feuerwerk zu sammeln. Detaillierte Auskunft konnte Wagner dazu noch nicht geben.