Baden
Weihnachtswunsch: Licht ins Dunkel an der Limmat

Der Römer-Quartierverein und die Gemeinde Ennetbaden wünschen sich eine beleuchtete Treppe beim Promenadenlift am Oelrain.

Andreas Fahrländer
Drucken
Besinnliche Politik: die Kerzenaktion des Römer-Quartiervereins.

Besinnliche Politik: die Kerzenaktion des Römer-Quartiervereins.

Chris Iseli

Mehr Licht! Das sind nicht nur die letzten Worte Goethes auf dem Sterbebett (der Legende nach), es ist auch eine handfeste politische Forderung des Badener Römer-Quartiervereins. Am Freitagabend hat der Verein mit einer Vielzahl von Teelichtern auf dieses Anliegen aufmerksam gemacht: Wenn der Promenadenlift von der Limmatpromenade zum Bahnhofplatz wegen Revision oder einer Störung ausser Betrieb ist, dient nämlich die Treppe vom Flussufer zur reformierten Kirche als Umleitung. Der Quartierverein wünscht sich hier eine Beleuchtung, weil die Sturzgefahr im dunklen Oelrainwald erheblich ist.

Georg Gindely vom Vereinsvorstand sagt: «Wir wünschen uns von der Stadt eine günstige, sanfte Beleuchtung. Wir wollen sicher keine Fluchtlichtanlage.» Das fehlende Licht habe nicht zuletzt zur Folge, dass viele Menschen ihre Notdurft entlang der Treppe verrichten. Gerade im Sommer, wenn sich viele Menschen auf dem WC-losen Bahnhofplatz treffen, sei das riechbar.

Bisher wurde der Wunsch nach mehr Licht nicht erfüllt. Vom Tiefbauamt der Stadt Baden bekam der Römer-Quartierverein den Bescheid, eine Beleuchtung sei aus Gründen des Umweltschutzes und wegen der hohen Kosten nicht möglich. Dabei gibt es von der anderen Limmatseite den gleichen Wunsch: Viele Ennetbadener nutzen den Promenadenlift als schnellsten Weg nach Baden – oder eben den Umweg über die Treppe, wenn der Lift stillsteht.

LED und Nachtabschaltung

«Wir erhalten jedes Jahr einige Anfragen aus der Bevölkerung, ob man hier keine Beleuchtung installieren könne», sagt Ennetbadens Gemeindeammann Pius Graf (SP). «Wir haben auch schon einige formelle Anträge an den Badener Stadtrat gestellt.» Weil die Auflagen des Kantons aber grundsätzlich im Wald keine Beleuchtung zulassen, hiess es, könne man nichts unternehmen.

Pius Graf sagt: «Wir würden uns eine dezente Beleuchtung mit LED-Lichtern, zum Beispiel am Geländer, vorstellen.» Zudem könne hier die Nachtabschaltung zum Zug kommen, wie sie in Baden und Ennetbaden zwischen 1 Uhr und 5 Uhr morgens schon teilweise üblich ist. Die Gemeinde Ennetbaden würde es jedenfalls sehr begrüssen, wenn es hier eine gute Lösung gebe.

Zuständig für eine Baubewilligung ist die Stadt Baden. Die kantonale Abteilung Wald würde wie üblich im Rahmen der Anhörung des Kantons zustimmen oder ablehnen. «Grundsätzlich sind wir gegen eine Beleuchtung im Wald», sagt Simone Bachmann, Kreisförsterin im Forstkreis Baden-Zurzach. «Es müsste eine Ausnahmesituation vorliegen, damit man eine Beleuchtung bewilligen könnte.» Der Römer-Quartierverein will sich jedenfalls weiterhin dafür starkmachen.