Erstmals führte die Brass Band Birmenstorf den musikalischen Wettstreit «Battle of the Bands» durch.
er Sechseläutenmarsch erklang auf der Oberhardstrasse. Eine 40-köpfige Blasmusikformation in blauen Uniformen, umgeben von Spalier stehenden Zuschauern, marschierte vorbei. Aber die Musikantinnen und Musikanten marschierten nicht nur. Sie hielten an, drehten um 90 oder 180 Grad, marschierten gekonnt durcheinander hindurch, sodass es einem fast schwindlig wurde. Die Strasse hätte noch etwas breiter sein dürfen. Auch die Filmmusik aus «The Conquest Of Paradise» diente zu dieser Show. Es war die Musikgesellschaft Würenlingen, welche mit diesen sogenannten Evolutionen tosenden Beifall erntete.
Worum geht es? Sieben Blasmusikformationen mit insgesamt über 170 Musikantinnen und Musikanten aus der östlichen Kantonshälfte lieferten sich ein Stelldichein und buhlten um den eigens für diese Veranstaltung herausgegebenen Pokal. Jede der sieben Formationen präsentierte sich den Zuschauern als Marschmusikformation, um anschliessend stehend ein Wettstück vor Publikum und vor einer verdeckten Jury aufzuführen. Diese Art von Veranstaltung hätte man den Engländern abgeschaut, erklärte OK-Präsidentin Raphaela Schneider. Sie hätte mit einer Bläserdelegation die englische Grossstadt Manchester besucht und in den umliegenden Dörfern am «Whit Friday», dem Freitag nach Pfingsten, solchen «Battles» beigewohnt. Und was die Engländer können, können die Birmenstorfer auch, dachte sich das Team und organisierte spontan auch einen solchen Wettstreit. Es sei ein Versuch und das Ziel sei es, dass auch andere Vereine im Aargau solche «Battles» durchführen würden, so Raphaela Schneider weiter.
Die Birmenstorfer hatten Glück, die Marschmusikparaden bei trockenem Wetter durchführen zu können. Für die Wettstücke danach musste aber der Plan B her. Eiligst stellten die Organisatoren Tische und Stühle in der Mehrzweckhalle auf, wo dann das Musikfest seinen ungestörten Lauf nehmen konnte.
Pokal geht nach Lenzburg
Die Wettstücke der sieben Formationen umfassten verschiedene Genres. So hörte man etwa die «Bohemian Rapsody» der legendären britischen Rockgruppe «Queen» oder ein Potpourri von einstigen Beatles-Erfolgen. Aber auch anspruchsvolle Brassband Literatur war zu geniessen. Den Pokal schliesslich durfte unter frenetischem Jubel die Brass Band Imperial Lenzburg für ihre Stücke «Storbyster» und «Centaur» übernehmen. Silber gewann der Musikverein Künten, Bronze die Musikgesellschaft Dottikon. Als krönender Abschluss traten sämtliche 17r0 Musikantinnen und Musikanten als «Massed Band» auf die Bühne, führten unter der Leitung von Patrick Fischer die Rocknummer «Blues It Up Dude» auf und lösten damit grosse Begeisterung aus.