Einwohnerrat genehmigt statt 160000 nur 107000 Franken für Schul-Zukunft
Weil die Schulraumplanung bis ins Jahr 2030 zu komplex ist, als dass sie ein einzelner Schulleiter machen könnte, wollte der Gemeinderat sie für 160 000 Franken in die Hände externer Spezialisten geben (das «Badener Tagblatt» berichtete).
Doch schon die Fraktionsberichte der Parteien liessen erahnen, in welche Richtung es mit den Mitteln für die Schulraumplanung gehen sollte: abwärts. Die Diskussion gestern Abend im Einwohnerrat bestätigte: Wettingen soll zwar eine Schulraumplanung bis ins Jahr 2030 machen lassen. Dass man dafür aber 160 000 Franken in die Hand nimmt, war insbesondere den bürgerlichen Parteien zu viel des Guten. 107 000 müssen reichen.
Der für das Ressort Schule verantwortliche Gemeinderat Philippe Rey versuchte, dem Einwohnerrat die 160 000 Franken als Investition ins Sparen schmackhaft zumachen. «Eine Schulraumplanung auf
15 Jahre war noch nie so wichtig wie jetzt, da wir noch nie so wenig Geld hatten.» Dieses Geld solle man gezielt nutzen, wofür es eine gute Planung brauche.
Auch die Fraktion SP/Wettigrüen weibelte für den vollen Betrag. So sagte Alain Burger (SP), die Schulpflege alleine könne keine so professionelle Planung machen, wie es für diesen Zeitraum nötig sei. «Schulplanung bedeutet heute viel mehr als nur die Zahl der Schüler und Klassenzimmer zu berechnen.»
Doch die Finanzkommission machte klar, dass es die optionalen Aufgaben in der Schulraumplanung nicht brauche. Fiko-Mitglied Philipp Bürgler (FDP) sagte: «Diese kann der Gemeinderat und die Schulpflege selber übernehmen.» Auch die FDP kam zum Schluss, dass 107 000 Franken reichen müssen. «Falls weiterhin Aufträge an Dritte vergeben werden, muss man über die Anzahl der Schulpflegemitglieder sowie deren Aufgaben und Entschädigungen diskutieren», mahnte Christian Pauli. Die CVP bezeichnete den Fiko-Vorschlag als «ausgewogenen Kompromissvorschlag». Hingegen fand die Fraktion EVP/Forum 5430, es sei unglaubwürdig und inkonsequent, den Kredit um 53 000 Franken zu kürzen. Holger Czerwenka (Forum 5430) fand deutliche Worte: «So wollen wir das nicht abschmieren.»
Die SVP wollte die Schulraumplanung gar ganz ablehnen, weil in einer schnelllebigen Welt unmöglich klare Schätzungen über die Schülerzahl in zehn Jahren gemacht werden können. Sylvia Scherer sagte dazu: «Ein Plan auf zwei bis fünf Jahre wäre effektiver.» Der SVP-Antrag war allerdings chancenlos. Die linken Parteien liessen sich letztlich vom Fiko-Vorschlag überzeugen. Der Einwohnerrat entschied sich einstimmig für die günstigere Variante.