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Daniel Aeschbach vom Kommando der Feuerwehr Ehrendingen-Freienwil berichtet: "Einen Hagelsturm diesen Ausmasses habe ich noch nie erlebt." Auf der Strasse zwischen Ehrendingen und Freienwil stand das Wasser 50 Zentimeter hoch. Kommandant Stefan Hänzi spricht von einem Jahrhundert-Unwetter.
Am stärksten traf der Hagelsturm am Mittwochabend die Gemeinden Ehrendingen und Freienwil oberhalb von Baden. Daniel Aeschbach vom Kommando der Feuerwehr Ehrendingen-Freienwil berichtet: «Einen Hagelsturm diesen Ausmasses habe ich noch nie erlebt. Ganz Ehrendingen war weiss, sah aus wie eine Winterlandschaft.» Kommandant Stefan Hänzi sagt gar: «Das war ein Jahrhundert-Unwetter.» Seit 2000 ist er bei der Feuerwehr. «Aber so etwas habe ich noch nie erlebt.» Nicht einmal der Sturm Lothar sei so heftig gewesen.
Rund 70 bis 80 Schadensmeldungen gingen in den beiden Gemeinden ein. «In Ehrendingen mussten wir 60 Keller leer pumpen, teilweise stand das Wasser bis zu einem Meter hoch», sagt Daniel Aeschbach.
Besonders stark sei die «Glasmanufaktur Baden» in Ehrendingen betroffen gewesen, wo sich die Hagelkörner im Keller anhäuften. «Der Keller musste mit einem Bagger freigeschaufelt werden, zudem wurde das Wasser mit mehreren Pumpen rausgesogen.»
Auf der Strasse zwischen Ehrendingen und Freienwil stand das Wasser 50 Zentimeter hoch, es bildete sich ein See, erzählt Aeschbach weiter. «Das Erdbeerfeld daneben stand ebenfalls komplett unter Wasser.» In Freienwil verwandelte sich eine nicht besäte Landwirtschaftsfläche in eine kleine Schlammlawine, einige Keller mussten ausgepumpt werden.
Bis morgens um 4 Uhr stand die Feuerwehr im Einsatz, am Donnerstagmorgen um 10 Uhr wurden die Aufräumarbeiten wieder aufgenommen. «Heute Abend könnte es erneut ein Gewitter geben, die Lage ist noch nicht entspannt», sagt Aeschbach.
In der Stadt Baden gingen rund 29 Schadensmeldungen ein, wie Florian Immer, Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Baden, berichtet: «Um 18.45 Uhr erhielten wir den ersten Anruf, danach standen wir den ganzen Abend im Einsatz. Zirka eine Stunde nach dem ersten Aufgebot mussten wir sogar unsere Gruppe 2 nachalarmieren. 45 Feuerwehrleute leisteten insgesamt Dienst.» Besonders betroffen gewesen sei der Metroshop beim Badener Bahnhof, wo Wasser in die Läden lief; auch das Berufsbildungszentrum stand knöcheltief unter Wasser.
Viele Strassen verwandelten sich in Bäche: «Der Hagel schlug die Blätter von den Bäumen, die Schächte wurden verstopft und das Wasser konnte nicht mehr ablaufen», sagt Immer. Am Donnerstagmorgen war es in Baden ruhig: «Ich war erstaunt, dass keine weiteren Schadensmeldungen eingingen», sagt der Kommandant.