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Ihr Name ist an Ostern einmal mehr Gesprächsthema. Familie Haas erzählt aus dem Nähkästchen und sagt, wie sie die Feiertage verbringt.
Das Erste, das einem vor der Haustüre auffällt, sind die beiden Tonhasen – sie liegen eng beieinander in einem orangen Körbchen. Das Zweite ist der Name, der die Haustürklingel ziert. Die Tür des Mehrfamilienhauses in Wettingen öffnet sich. «Willkommen bei der Familien Haas», sagt Helen Haas.
Im Haus sieht es nicht besonders österlich aus – noch nicht. «Bis auf unseren speziellen Namen feiern wir Ostern wohl genau gleich wie Familie Müller oder Meier», sagt Markus Haas. «Am Sonntag besuchen wir die Eltern», ergänzt er. Vor allem aber freue er sich auf ein paar arbeitsfreie Tage. Auf den Namen angesprochen würden sie trotzdem.
Negative Erfahrungen macht Familie Haas nicht. «Ich hatte mit meinem Namen noch nie Probleme in der Schule», sagt der 16-jährige Severin. Auch sein jüngerer Bruder wurde nie Opfer von Hänseleien. «Zum Glück», sagt der 14-Jährige. Markus Haas wird öfters auf seinen Namen angesprochen: «In der Feuerwehr nennen sie mich ‹Chüngel›.» Schon sein Vater trug diesen Übernamen. Das mache ihn zum ‹Chüngel Junior›, sagt der Familienvater. Auf der Arbeit nennen ihn seine Kollegen ‹Häsi›.
Amüsant sei es dann, wenn Kunden mit genauso speziellen Namen anrufen würden. Etwa wenn Markus Haas das Telefon mit «Hier ist Haas» beantwortet und ein «Hier ist Fuchs» zurückkommt.
Der einzige Sohn einer aus dem Appenzell stammenden Familie hat nie Ahnenforschung betrieben. So viel weiss er aber: «Mein Urgrossvater ist vom Appenzell nach Würenlos gezogen.» Was von der Geschichte übrig geblieben ist, hängt heute an der Wand von Severins Zimmer: das Familienwappen. Darauf zu sehen ist ein Helm mit Federn und – natürlich – ein roter Hase.
Der Familienvater hat das Wappen zu seinem 20. Geburtstag von seinem Götti bekommen. «Du bist der Letzte in unserer Familie, der den Namen weitergeben kann», soll ihn sein Götti damals ermahnt haben. Markus Haas nimmt es mit Humor.
Übrigens: Bis vor ein paar Jahren hat Familie Haas ihrem Namen alle Ehre gemacht, hoppelten doch gar ein paar Kaninchen in ihrem Garten herum. Wegen der Haarallergie der Kinder mussten die Hasen aber gehen.
Ein Osterhase bleibt Helen Haas trotzdem. «Was sagst du an Ostern immer zu mir?», fragt sie und schaut ihren Mann an. Er lacht und sagt: «Über Ostern bist du die glücklichste Frau der Welt. Schliesslich hast du den Osterhasen und auch gleich die Eier im Bett.»