Bildung
Aargauer Regierung verwirft SVP-Volksinitiative zur Schulreform

Der Aargauer Regierungsrat lehnt die von der SVP eingereichte Volksinitiative «Für die Stärkung der Schule Aargau» ab. Die Stossrichtung des Begehrens sei mit der vom Parlament beschlossenen «sanften Reform» der Volksschule weitgehend erfüllt.

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«Für die Stärkung der Schule Aargau» – so hiess die von der SVP eingereichte Volksinitiative zur Volksschule. Der Aargauer Regierungsrat hat diese Initiative abgelehnt.

Mit dieser Reform würden die bestehenden Schulstrukturen gestärkt sowie der Kindergarten, die Primarschule und die dreigliedrige Oberstufe beibehalten, teilte der Regierungsrat am Freitag mit.

Die SVP hatte ihre Volksinitiative im November 2008 eingereicht. Mit dem Begehren wollte die wählerstärkste Aargauer Partei die weitreichende Schulreform «Bildungskleeblatt» stoppen.

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger verwarfen die Reform im Mai 2009 in der Volksabstimmung sehr deutlich. In der Folge wählte das Volk Bildungsdirektor Rainer Huber (CVP) ab.

Volk entscheidet 2012

Der neue Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) legte ein Reformpaket mit dem Titel «Stärkung der Volksschule Aargau» vor. Die Struktur der Volksschule wird den anderen Kantonen angeglichen. Kein Thema ist der Beitritt zur interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS-Konkordat).

Die Primarschule soll im Aargau jedoch um ein auf sechs Jahre verlängert und die Oberstufe auf drei Jahre verkürzt werden. Die Real-, Sekundar- und Bezirksschulen sollen erhalten bleiben. Der zwei Jahre dauernde Kindergarten soll obligatorisch werden.

Das Parlament stimmte dem entsprechenden Umbau im März nach der ersten Beratung gegen die Stimmen der SVP zu. Über die notwendige Änderung der Kantonsverfassung und über die SVP-Volksinitiative soll das Volk voraussichtlich am 11. März 2012 abstimmen. (sda)