Das Wäldchen am Pappelweg in Aarau liefert das Holz für den Spielplatz, der neu gestaltet wird.
Rund 20 Bäume im Wäldchen beim Pappelweg im Scheibenschachen sind zurzeit mit einem gelben Punkt markiert. Der Forstbetrieb Region Aarau wird sie im Februar oder März fällen. Grund dafür ist unter anderem die Sicherheit der Waldbenutzer, dies sind vor allem die Besucher des angrenzenden Spielplatzes.
Aber es gibt auch ökologische Überlegungen, die für den Eingriff sprechen: Die Biodiversität soll erhalten bleiben. Eine gesunde Durchmischung der Arten sowie von jungen und alten Bäumen wird angestrebt.
Am Samstag informierten Max Jaggi, Leiter Grünflächenpflege, Stadtförster Roger Wirz und Angela Disch, Projektleiterin beim Stadtbauamt, über die geplanten Arbeiten. Das Interesse der Bevölkerung hielt sich in Grenzen: Nur gerade zwei Männer nahmen an der Begehung teil. «Wälder haben eine wichtige Funktion, sie bieten vielfältigen Lebensraum für Tiere und dienen den Menschen als Naherholungsgebiet», erklärte Jaggi. «Diese Aufgabe übernehmen auch kleine Wäldchen.» Durch die Nähe zum Spielplatz und zu den Wohngebieten ist die Sicherheit ein wichtiger Faktor. Regelmässig wurden bisher dürre Äste entfernt, in den letzten zehn Jahren erfolgte jedoch nie eine grössere Auslichtungsaktion. Diese wird nun stattfinden.
«Alte Bäume bieten Lebensraum für über hundert Tier- und Pflanzenarten», erklärte Jaggi. Sie sollen deshalb möglichst erhalten bleiben, wie beispielsweise der grosse Feldahorn mit seiner borkigen Rinde und dem mehrteiligen Stamm. Gefällt werden hingegen die Robinien. «Dabei handelt es sich um gebietsfremde Pflanzen, auf welchen viel weniger Tiere leben und die durch ihre ausladenden Wurzeln das Wachstum anderer Pflanzen behindern», so Jaggi. Die hohen Eschen dürfen hingegen stehen bleiben. «Wir haben zwar das Problem der Eschenwelke», erklärte Stadtförster Roger Wirz, «aber wir versuchen, diese Bäume zu behalten.» Auch eine grosse Buche wird gefällt: Sie wächst schräg den Familiengärten entgegen und ist am Stamm verletzt.
«Der Stamm wird als Kletterbaum im Wäldchen liegen bleiben», erklärte Wirz. Die Holzerarbeiten wurden auf die anstehende Renovation des Spielplatzes abgestimmt. Sie sollen vorher stattfinden, so kann das Holz auch gleich für die Umgestaltung verwendet werden.
Ein Plan für die Erneuerung des Spielplatzes ist bereits ausgearbeitet worden. «Diesen legen wir im Februar der Begleitgruppe vor», erklärte Angela Disch. «Die Öffentlichkeit werden wir später ebenfalls informieren.»
Gegebenenfalls müssen nochmals weitere Anpassungen vorgenommen werden, doch Disch hofft, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr durchgeführt werden können. Entstehen soll ein naturnaher Spielplatz, der auch das Wäldchen einbezieht. So werden die Forstmitarbeiter nach den Fällarbeiten Asthaufen aufschichten, welche nicht nur verschiedenen Tieren Unterschlupf gewähren, sondern auch Kindern Gelegenheit für die Beobachtung der Natur bieten.