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Die im Bereich Raumklima arbeitende Zehnder Group AG aus Gränichen meldet zwar ein kleines Umsatzplus. Aber der starke Franken drückte das Ergebnis. Die Dividende soll gekürzt werden.
Das Aargauer Unternehmen Zehnder Group aus Gränichen erzielte im Geschäftsjahr 2012 ein Umsatzplus von 2 Prozent auf 523,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitagmorgen mitteilte.
Organisch und wechselkursbereinigt lag der Erlös auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Zehnder Group beschäftigt sich vorwiegend in Europa im Bereich Raumklima - Heizkörper und Lüftungen.
Erneut ist das Lüftungsgeschäft mit einem Plus von 4 Prozent stärker gewachsen als das Segment Heizkörper, das wiederum stagniert hat. Damit stieg der Lüftungsanteil am gruppenweiten Umsatz um ein auf 33 Prozent an.
«Zur Umsetzung der Strategie flossen vermehrt Mittel in die Innovation, die Marktentwicklung und die Prozessverbesserung», hiess es in der Mitteilung von Zehnder.
Belastet wurde die Rechnung durch den starken Schweizer Franken. So lag der operative Gewinn auf Stufe Ebit mit 38,5 Millionen Euro ein Viertel unter dem Vorjahreswert.
Der Reingewinn sank um 35 Prozent auf 26,8 Millionen Euro. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von 90 Rappen pro Inhaberaktie vor.
Im Geschäft mit den Radiatoren in Europa rechnet Zehnder für 2013 mit stabilen Umsätzen. Im Lüftungssegment in Europa wird ein Erlöswachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet.
Ein Wachstum in vergleichbarem Ausmass wird für die Märkte Nordamerika und China vorausgesehen. Die Betriebsgewinnmarge soll mindestens das Niveau des letzten Jahres erreichen. «Zielstrebig» sollen die langfristigen strategischen Projekte weiter voran getrieben werden. Die Investitionen sollen noch einmal erhöht werden.
Weiter gab Zehnder bekannt, dass Peter Wiesendanger bei der kommenden Generalversammlung vom 23. April altershalber aus dem Verwaltungsrat ausscheiden wird. Neu soll Riet Cadonau, CEO der Kaba-Gruppe, in das Gremium gewählt werden. Für die Wiederwahl für eine dreijährige Amtszeit wird Urs Buchmann vorgeschlagen.
Im letzten November hatte Zehnder bereits eine Gewinnwarnung abgegeben. Das Management hatte einen Rückgang des Betriebs- und des Reingewinns um 20 Prozent angekündigt. «Die nun deutlich stärker ausgefallene Abkühlung dürfte die Investoren frösteln und das Vertrauen kaum stärken», heisst es in einem Kommentar der Privatbank Notenstein.
«Enttäuschend scheinen die Gewinnzahlen insbesondere im Hinblick auf die immer noch aufgeheizte Bautätigkeit in den Hauptmärkten Deutschland und der Schweiz», heisst es von den Analysten weiter, «offensichtlich hat Zehnder immer noch mit dem starken Schweizerfranken zu kämpfen und es stellt sich die Frage, ob hohe Rabatte gewährt werden müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.»
Diese Investitionen sowie auch die Entstehung der neuen Produktions- und Entwicklungsstätte in Peking seien laut den Analysten zu begrüssen, da sie den Geschäftsgang längerfristig wieder befeuern sollten.
«Mit der geplanten Weiterführung der langfristigen strategischen Projekte und der Erhöhung der Investitionen in Sachanlagen dürfte 2013 ein weiteres Übergangsjahr für Zehnder werden», kommentieren die Notenstein-Analysten.
An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an: Zu Handelseröffnung fiel die Zehnder-Aktie an der Schweizer Börse um drei Prozent.