Gränichen
Wuchtige Niederlage für Tempo 30

Die Vorlage für einen ruhigeren Verkehr in den Wohngebieten wurde mit 61 Prozent Nein-Stimmen bachab geschickt.

Michael Küng
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Gränichen lehnt Tempo 30 ab.

Gränichen lehnt Tempo 30 ab.

Suleika Baumgartner

Mit diesem klaren Ergebnis hatte Gemeindeammann Peter Stirnemann (parteilos) nicht gerechnet. «Ich dachte, es stehe auf Messers Schneide», erklärte er der AZ. Mit 1697 zu 1080 Stimmen haben die Gränicher in einer Referendumsabstimmung den Verpflichtungskredit von 144 000 Franken für die Planung von Verkehrsberuhigungsmassnahmen abgelehnt. Der Nein-Anteil von 61 Prozent ist umso überraschender, als die Gemeindeversammlung dem Geschäft noch mit 256 zu 221 Stimmen zugestimmt hatte.

Damals lag die Stimmbeteiligung bei auch schon überdurchschnittlichen 10 Prozent, gestern betrug sie sensationelle 56,2 Prozent. Das erste Referendum seit vielen Jahren hat offensichtlich in Gränichen extrem mobilisiert. «Dass die Stimmbeteiligung so hoch war, ist sehr erfreulich», erklärt Stirnemann.

Um was ging es überhaupt? Um die Planung, noch nicht die Umsetzung von Verkehrsberuhigungsmassnahmen. Einerseits um die flächendeckende Einführung von Tempo 30 und andererseits um die Signalisation eines Zonenfahrverbots im Gebiet Bleien. Erstens soll der Verkehr im Quartier sicherer gemacht werden und zweitens der Schleichverkehr Wynental abwärts aus dem Quartier zurück auf die Kantonsstrasse verdrängt werden.

Wie geht es jetzt weiter? Stirnemann erwartet, dass schon bald wieder Tempo-30-Forderungen an den Gemeinderat herangetragen werden. Halt nicht mehr flächendeckend, sondern für einzelne Strassenzüge. Und wieder kommen dürfte laut Stirnemann auch die Forderung nach einem Zonenfahrverbot. Weil es aber im Budget für die Planung solcher Massnahmen kein Geld hat, wird es sicher eine Art Denkpause geben. Die Verkehrsberuhigung kommt sicher später.