Ein Alltagsgegenstand in ungewohnter Form: In den Vitrinen des Dorfmuseums stehen ein Totenkopf, ein Schwein und eine Bierflasche. Dinge, die nicht sind, was sie scheinen.
Ein Figürchen, knapp zwei Zentimeter hoch, steht im rosafarbenen Hemd an der Theke, in der Wand dahinter spiegelt sich der karierte Fliesenboden. In den Bänken hocken weitere Figuren, aus der Küche kommt der Koch gelaufen. Joe’s Diner steht auf der Leuchtreklame. Was das ist? Ein Alltagsgegenstand, etwas, was wir heute ständig im Hosensack oder in der Handtasche herumtragen. Ein Telefon.
Zusammen mit einem Pinguin, mehreren Rennautos und Ami-Schlitten, einem Dinosaurier, Helikoptern und Maiskolben steht der Imbiss in den Vitrinen im Dachgeschoss des Buchser Dorfmuseums. Allesamt sind es Telefone – manche verrät das gekringelte Kabel, bei manchen muss man die Tasten, Sprechmuschel und Hörer suchen.
Die Modelle stammen alle aus der Sammlung von Rita Zimmermann (45) aus Ried bei Kerzers. Über 1000 Stück hat die ehemalige PTT-Telefonistin seit dem ersten Kauf auf einem Flohmarkt mit 18 Jahren gesammelt. Mehr als irgendjemand sonst auf der Welt: Ihre Sammlung von damals 771 Telefonen hat Zimmermann 2010 einen Eintrag im Guinnessbuch der Weltrekorde eingebracht. Zimmermann mag es bunt und ausgefallen: «Je verrückter und origineller das Design, desto besser.»
Verrückt und originell, das sind die 100 ausgesuchten Stücke, die ab Sonntag in der Sonderausstellung Buchs zu sehen sind, in der Tat. Josef Albisser, Präsident der Dorfmuseumskommission, ist begeistert: «Ich staune, was es alles gibt», sagt er. Angetan hat es ihm insbesondere der Mops, auf dessen Pfoten der Telefonhörer liegt. Oder der Totenkopf, den man am Gebiss packen muss, wenns klingelt.
Sonderausstellung vom 25. Januar bis 28. Juni, jeden ersten und letzten Sonntag im Monat, 14.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt gratis