Unterentfelden
Stiftung Schürmatt führt bald eine Kindergartenklasse in der Schule Entfelden

Die Stiftung will in Unterentfelden ab August den vierten kooperativen Kindergarten der Region führen.

Daniel Vizentini
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Das Primar- und Kindergartenschulhaus Feld in Unterentfelden.

Das Primar- und Kindergartenschulhaus Feld in Unterentfelden.

Bild: zvg

Es sind gute Nachrichten für die Schule Entfelden, die in den letzten Jahren meistens wegen Schulraumknappheit und neuer Provisorien Schlagzeilen machte: Im Unterentfelder Schulhaus Feld wird ab nächstem Schuljahr im Sommer erstmals eine kooperative Kindergartenklasse der Heilpädagogischen Schule (HPS) Aarau unterrichtet, geführt und finanziert von der Zetzwiler Stiftung Schürmatt. Nach Aarau Rohr, Holziken und Gontenschwil wird es erst der vierte solche Kindergarten in der Region sein. In Densbüren führt die Stiftung eine kooperative Unterstufenklasse.

Bestrebungen für einen vierten kooperativen Kindergarten in der Region gibt es seit mindestens fünf Jahren. Die Wahl auf Unterentfelden fiel nicht zuletzt wegen der zentralen Lage der Gemeinde nahe bei Aarau. Darius Scheuzger, Gesamtschulleiter der Schule Entfelden, spricht von einem absoluten Glücksfall und einer Gelegenheit, die es so wohl nur einmal gibt. «Für uns ist es eine Win-win-Situation», sagt er.

«Wir haben jedes Jahr drei bis fünf Anmeldungen für die HPS, nun wird ein Teil der Kinder hier im Dorf bleiben können.»

Möglich wurde das Vorhaben in Unterentfelden dank dem neuen Schulraumprovisorium, das derzeit neben dem Schulhaus Feld an der Roggenhauserstrasse errichtet wird. Weil zwei Kindergartenklassen künftig ins Provisorium ziehen, wurde im Schulhaus genügend Platz frei für die Klasse der Schürmatt.

HPS-Kinder und die Kinder der Regelschule profitieren davon

Angedacht ist in Unterentfelden eine kooperative Kindergartenklasse mit fünf bis acht Kindern, darunter «einige auch aus Ober- und Unterentfelden», wie die Stiftung Schürmatt in einer Mitteilung schreibt. Ein Schulbus wird die Kinder mit kognitiver Beeinträchtigung zum Kindergarten fahren und wieder abholen.

Die neue Klasse wird von Heilpädagogen mit Unterstützung von pädagogischen Mitarbeitenden unterrichtet. Werner Sprenger, Direktor der Stiftung, sagt:

«Diese Art Schule bietet für Kinder mit Beeinträchtigung sehr viel Entwicklungspotenzial. Aber auch die Schulkinder der Regelschule profitieren.»

Der tägliche Umgang mit Behinderung und Vielfalt stärke den sozialen Zusammenhalt, fördere das Bewusstsein für Selbstwirksamkeit und bereite auf das spätere Leben vor.

Die Schürmatt kümmert sich aktuell um über 550 kognitiv- und mehrfachbehinderte sowie entwicklungsverzögerte Menschen. Das Projekt in Unterentfelden hat die Stiftung in den letzten Monaten stark vorangetrieben. Es sei ein erklärtes Ziel, laufend weitere Klassen auszulagern «und damit einen Beitrag zu leisten zu Gunsten einer engeren Verflechtung von Regelschule und Sonderschule und letztlich zur Integration von Menschen mit Beeinträchtigung».