Kölliken
Unglückspilot machte eine Zwischenlandung – zwölf Kilometer vom Absturzort

Nach dem Flugzeugunglück von Kölliken tauchen neue Fragen auf. Der vorläufige Unfallbericht zeigt, dass der inzwischen verstorbene Pilot in Triengen zwischenlandete. Später fing sein Flugzeug Feuer, ehe er notzulanden versuchte.

Fabian Hägler
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Kleinflugzeug stürzt bei Kölliken auf Auto - zwei Schwerverletzte
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Vor dem Absturz kollidierte das Kleinflugzeug mit diesem Personenwagen, der auf dem Dach landete.
Zahlreiche Rettungskräfte waren wenig später auf der Unfallstelle.
Augenzeugen beobachteten eine Rauchsäule.
Der 70-jährige Pilot erlag im Spital seinen Verletzungen.
Der Pilot war in Grenchen SO gestartet, bekam Probleme und wollte notlanden.
Doch sein Kleinflugzeug verlor an Höhe und touchierte die Leitplanken auf der Strasse.
Dabei erfasste das Flugzeug das Auto.
Die Feuerwehr löschte das brennende Flugzeug.
Das Flugzeug stürzte auf eine Wiese in der Aargauer Gemeinde Muhen ab. Die Kollision mit dem Auto geschah auf dem Boden von Kölliken, danach stürzte das Flugzeug auf eine Wiese einige Meter weiter auf Gemeindeboden von Muhen ab.

Kleinflugzeug stürzt bei Kölliken auf Auto - zwei Schwerverletzte

Tele M1 Zuschauerreporter

Noch ist unklar, was am Sonntag vor einer Woche zum Absturz eines Kleinflugzeugs bei Kölliken geführt hat. Inzwischen liegt allerdings der Vorbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zum Unfall vor.

Darin wird der Unfallhergang wie folgt beschrieben: «Im Verlauf einer Notlandung überrollt das Flugzeug eine Strasse und kollidiert dabei mit einem Personenwagen. Das Flugzeug wird durch einen Vollbrand zerstört.» Dies entspricht den Angaben der Polizei kurz nach dem Absturz und den Aussagen von Augenzeugen.

Einige von ihnen wollen auch bemerkt haben, dass das Flugzeug bereits in der Luft brannte und der Motor stotterte oder komische Geräusche von sich gab.

Zu diesen Vermutungen findet sich nichts im Vorbericht – allerdings enthält dieser ein Detail, das bisher nicht bekannt war. So wird der Startort der Unglücksmaschine im Bericht mit Triengen LU angegeben, während die Kantonspolizei Aargau nach dem Absturz mitteilte, der Pilot sei mit seinem Eigenbau-Flugzeug in Grenchen SO gestartet.

Sandra Zuber, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, sagt auf Anfrage der az: «Der Verunfallte ist ursprünglich in Grenchen gestartet und hat in Triengen einen Zwischenstopp eingelegt.»

Hat der Pilot ein technisches Problem festgestellt und sich deshalb zur Zwischenlandung in Triengen, nur zwölf Kilometer Luftline vom Absturzort, entschieden? Eine entsprechende Mail-Anfrage liess die Untersuchungsstelle Sust am Montag unbeantwortet.

Auch für die Untersuchung zuständige Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm kann derzeit keine weiteren Auskünfte geben: «Die Akten sind noch bei der Polizei», sagt Sprecherin Sandra Zuber.