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Entlang dem ehemaligen WSB-Gleis beginnen die Bauarbeiten für eine neue Lärmschutzwand. Sie wird 35 Liegenschaften von den Emissionen der Kantonsstrasse schützen.
Aufmerksame Autofahrer haben es bereits bemerkt: Entlang der Tramstrasse in Buchs wird im grossen Stil gerodet. Ist das etwa bereits ein Vorbote für den grossen Ausbau der Tramstrasse?
Aber auch das aktuelle Projekt ist ungewöhnlich umfangreich. Ab kommender Woche entsteht an der Tramstrasse die längste zusammenhängende Kantonsstrassen-Lärmschutzwand im Aargau: 970 Meter lang wird sie.
Der Bauperimeter zieht sich von der Bavaria (Aarau) bis zum Steinfeld in Suhr. Ausgespart wird nur ein Teil zwischen Mythenweg und Bühlstrasse – die Liegenschaft, die dort steht, ist neu gebaut und erfüllt die Lärmschutz-Vorgaben auch ohne zusätzliche Wand.
Das Projekt wird von Harry Veigl (vzp Ingenieure) und Markus Kissling (kantonales Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Unterabteilung Realisierung) geleitet.
Die neue Lärmschutzwand wird 2,5 Meter hoch. Sie schützt rund 35 Liegenschaften vor den Emissionen der Kantonsstrasse. Mit den ersten Lärmberechnungen hat der Akustiker schon im Jahr 2011 begonnen, aufgrund der Grösse des Projekts wurde es 2014, bis die Unterlagen öffentlich auflagen.
Es gingen rund ein Dutzend Einsprachen ein. «Die meisten konnten wir rasch erledigen», sagt Harry Veigl. Bei einer ging es jedoch um den Landverlust des privaten Grundeigentümers.
Denn die Lärmschutzwand steht fast ausschliesslich innerhalb privater Parzellen, nicht auf der Strassenparzelle. Dieser Landverlust hat Einfluss auf die Ausnützungsziffer und im konkreten Fall darauf, ob das Gebäude später noch erweiterbar wäre.
«Nach langen Diskussionen konnte schliesslich eine Einigung erzielt werden», so Markus Kissling. Die Zeit drängte – denn noch zahlt der Bund Subventionen für solche Lärmschutzmassnahmen. «Wir sind jetzt noch gut in der Zeit, um davon zu profitieren.»
Das Projekt kostet gemäss Voranschlag 9,2 Mio. Franken. «Es wird am Schluss aber eher günstiger», betont Markus Kissling. Die Gemeinden müssen per Dekret einen Anteil zahlen. Zwar kommt die Lärmschutzwand ausschliesslich auf Buchser Boden zu liegen.
Aber weil die Tramstrasse eine Grenzstrasse zwischen Aarau, Suhr und Buchs ist, müssen sich auch die beiden anderen Gemeinden finanziell beteiligen.
Wenn nächste Woche mit den Bauarbeiten begonnen wird, entsteht zuerst der Installationsplatz (Einmündung Sonnenweg). Das bisher ungenutzte alte WSB-Trassee kann als Baupiste genutzt werden, sodass der Verkehr auf der viel befahrenen Tramstrasse nur geringfügig beeinträchtigt wird.
Die Bauarbeiten werden zuerst im Bereich Mythenweg– Steinfeld aufgenommen, danach folgt der Abschnitt Sonnenweg–Brummelstrasse, danach der letzte Teil bis zur Bavaria. Zuerst ist ein Voraushub nötig, dann folgen Pfähle, Betonsockel, Stahl- und Glaselemente, Holz-Ausfachungen und schliesslich die Gärtnerarbeiten.
«Wir wollen schon zu Beginn eine gute Begrünung und werden, in Abstimmung auf den späteren Strassenausbau, gleich nach den Bauarbeiten Bäume und Kletterpflanzen setzen», so Markus Kissling.
Ende Jahr sollten die Baumeisterarbeiten fertig sein, Anfang 2019 dann die gesamte Lärmschutzwand. Darüber hinaus müssen auf der Buchser Seite der Tramstrasse noch einzelne, hoch liegende Fenster lärmsaniert werden, auf der Suhrer Seite ist die Fenstersanierung bereits abgeschlossen.