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An diesem Samstagvormittag herrscht eine konzentrierte Stimmung und emsiges Treiben im Kommandoposten der Einsatzleitung des Zivilschutzes neben der Aarauer Sporthalle. Hier fliessen alle Fäden zusammen: Informationen des Organisationskomitees (OK) und der anderen beteiligten Partnerorganisationen wie Stadt- und Kantonspolizei werden hier gebündelt und Aufträge koordiniert. Neben den Dienstleistenden der Zivilschutzorganisation (ZSO) Reusstal-Rohrdorferberg stehen an diesem ersten Wochenende des Turnfestes auch Angehörige die drei weiteren Einheiten ZSO Wohlen Region, Mutschellen und Mittleres Reusstal im Einsatz. «Diese vier ZSO, die auf nächstes Jahr zur ZSO Aargau Ost fusionieren, arbeiten jetzt schon Hand in Hand», sagt Kompaniekommandant Marc Schmidhauser. Die operative Einsatzleitung am Turnfest übertrug er an seinen Stellvertreter Bram Scheidegger übertragen.
Die ZSO Reusstal-Rohrdorferberg führte in der Rolle als Einsatzleitung den Kommandoposten des Zivilschutzes im Aarauer Schachen und koordiniert so die Einsätze aller beteiligten Zivilschutzdienstleistenden am Turnfest – ebenfalls werden Verkehrsposten in der ganzen Stadt betrieben, um den Verkehr während des sportlichen Grossereignisses zu regulieren. Die anderen beteiligten Zivilschutzorganisationen übernehmen ebenfalls essenzielle Aufgaben wie Fahrtendienst im Shuttle-Betrieb für die Dienstleistenden und den Transport von Material und Verpflegung sowie Betreibung der Unterkünfte in den Militär- und Zivilschutzanlagen in Aarau
Bereits seit Wochen wurde der Einsatz der ZSO am Turnfest vorbereitet, um die Zusammenarbeit der beteiligten Einheiten, die im Rahmen der Fusionierung der Zivilschutzeinheiten im Kanton zu einer grösseren Sektion vereint werden, zu koordinieren. Trotz der guten Vorbereitung herrschte an diesem Samstagnachmittag eine angespannte Stimmung unter den Zivilschutzkommandanten in der Einsatzzentrale: Die heftigen, von Westen heranziehenden Gewitterfronten sorgen für Unruhe bei den Festverantwortlichen – starker Regen und Sturmböen mit potenziellem Hagel sind vom meteorologischen Dienst auf den Abend hin prognostiziert. Vorsorglich werden Zelte gesichert und teilweise abgebaut, die Besucher werden vorzeitig informiert – dies vor dem Hintergrund des Unwetters am Turnfest vor sechs Jahren in Biel, das zu vielen Verletzten führte.
Gegen Abend trifft das Unwetter, welches vor allem in der Westschweiz und im Kanton Bern eine hohe Intensität mit Hagel erreicht hat, auf die Turnhauptstadt Aarau. Nun ist der volle Einsatz aller Zivilschutzangehörigen vor Ort gefragt: Durch den starken Regen und Sturmböen werden Container und einzelne kleinere Zelte weggeweht. Vom Zeltplatz im benachbarten Erlinsbach evakuiert das Militär um die 50 am Turnfest teilnehmende Schülerinnen und Schüler mithilfe der Zivilschutzdienstleistenden. Diese organisieren zudem die Unterbringung der durchnässten Turner in einer Militärunterkunft und versorgen diese mit Tee und warmen Decken.
In enger Zusammenarbeit mit den Sicherheitsverantwortlichen des OKs wie auch der Stadt- und Kantonspolizei werden untergebrachte Festteilnehmer und ihre Angehörigen betreut und die Verkehrslage auch während des Gewitters geregelt. «Alle Einsatzkräfte wussten, wo sie uns finden. Der Kommandostandort des Zivilschutzes bei der Schachenallee wurde gut gewählt und hat sich extrem bewährt», bilanziert Bram Scheidegger im Nachgang zur abgezogenen Gewitterfront sichtlich erfreut und erleichtert.
(AZ)