Beiss-Attacke in Unterentfelden
Trotz anderer Versprechen: Kampfhund «Rock» wurde eingeschläfert

Das Aargauer Veterinäramt erklärte Anfang Mai, für Kampfhund «Rock» eine neue Familie zu suchen. Nun haben Recherchen von Tele M1 ergeben: Der Bullmastiff wurde am Freitag eingeschläfert.

Jürg Krebs
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Bullmastiff «Rock» ist kein Unschuldslamm. Am 17. März ist der Kampfhund von zuhause ausgebrochen und hat auf dem Pausenplatz des Primarschulhauses in Unterentfelden mehrere Kinder und Erwachsene gebissen. Mit zum Teil schweren Verletzungen wurden die Personen ins Spital gebracht.

Die Kantonspolizei konnte den Hund einfangen. Seither wacht das Kantonale Veterinäramt über sein Schicksal.

Vorgesehen war vom Veterinäramt, für den Bullmastiff eine Familie zu suchen, die mit ihm umzugehen weiss. Zur Debatte stand auch eine Einschläferung. Auf jeden Fall sollte der Hund nicht mehr seinen früheren Besitzern zurückgegeben werden. Das war Anfang Mai.

Nun zeigen Recherchen von Tele M1, dass der knapp jährige «Rock» tot ist. Er wurde auf Anordnung des Aargauischen Veterinärdienstes eingeschläfert. Kantonstierärztin Erika Wunderlin erklärt: In Absprache mit den Besitzern kam man zum Schluss, dass die Einschläferung die richtige Lösung ist», so Wunderlin gegenüber Tele M1.

Zuvor hatte ein vom Veterinäramt durchgeführter Wesenstest ergeben, dass der Bullmastiff als gefährlich einzustufen ist. Allerdings wurde der Wesenstest vom Aargauer Hundetrainer Roman Huber auch als untauglich kritisiert. Das Veterinäramt hingegen sprach von guten Erfahrungen.

Die Prüfung ist eine Art Stresstest für den Hund. Es wird geschaut, wie er in bestimmten Situationen reagiert. Diesen Test hat «Rock» nicht bestanden. Er war nun doch sein Todesurteil.

Noch hängig sind zwei Vorstösse im Grossen Rat von Lilian Studer (EVP, Wettingen) und Edith Saner (CVP, Birmenstorf). Gefordert wird unter anderem eine Bewilligungspflicht für diese Art Kampfhund, wie sie auch in den Kantonen Zürich und Tessin gilt.