Traglufthalle kostet fast ein Steuerprozent

Die FDP Unterentfelden wehrt sich gegen den Beitrag an die Traglufthalle über der Badi Suhr.

Daniel Vizentini
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In einem Interview verteidigte Lucia Engeli, Präsidentin der SP Unterentfelden, den Beitrag der Gemeinde an die Überdachung des 50-Meter-Beckens der Badi Suhr-Buchs-Gränichen in den Wintermonaten (AZ vom letzten Freitag). 74000 Franken soll Unterentfelden einmalig zahlen, insgesamt kostet das Vorhaben 3 Millionen Franken. Es sei wichtig, Infrastrukturen von regionaler Bedeutung auch regional zu finanzieren, nach dem Scheitern des Fusionsprojekts Zukunftsraum erst recht.

Die Fusion mit Aarau und anderen umliegenden Gemeinden hatte die FDP Unterentfelden aktiv unterstützt. Den Beitrag an die Traglufthalle in Suhr lehnt die Partei aber klar ab. In einer Replik zum Interview von Lucia Engeli schreiben Patrick Herzog und Guido Scherer von der FDP-Ortspartei: «In Unterentfelden beträgt ein Steuerprozent rund 80000 Franken. Nebst den 300000 Franken Defizit vom eigenen Schwimmbad, das die Gemeinde dieses Jahr decken muss, bedeuten die 74000 Franken für die Traglufthalle fast einen ganzen Steuerprozent mehr für die Bevölkerung. Und das, obwohl der Gemeinderat vor einer drastischen Steuererhöhung von bis zu zehn Prozent in den kommenden Jahren warnt.» 2021 werde das Defizit der eigenen Badi noch deutlich höher ausfallen, denn die Effekte der Pandemie seien noch nicht miteinberechnet. Auch beim vom Gemeinderat vorgeschlagenen Budget 2021 wurde noch vorsichtig mit einem Minus von rund 263000 Franken gerechnet.

«Die FDP setzt sich für gesunde Finanzen in unserem Dorf ein, weil nur geordnete Finanzen die notwendigen Investitionen zum Beispiel in unsere Schulen erlauben.» Der Beitrag an die Traglufthalle soll deshalb an der Urne abgelehnt werden, die anderen Abstimmungsvorlagen aber bejaht. «Wir müssen lernen, das Machbare und das Notwendige zu tun und auf das Wünschbare zu verzichten», schreibt die FDP weiter. «Die Schulden, die wir heute machen, müssen morgen von unseren Kindern bezahlt werden.»