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Nachdem in Aarau zwölf Gesuche für Begegnungszonen eingereicht wurden, sind zwei Projekte in Suhr bereits fortgeschritten: Eines für die Anna-Heer-Strasse beim Dorfkern und eines für den Schützenweg beim Frohdörfli.
Das erste Suhrer Infoforum nach fast einem Jahr setzte den Verkehr in der Gemeinde in den Fokus. Vom 7. Juni bis 13. August läuft die öffentliche Mitwirkung zum Entwurf des KGV Kommunaler Gesamtplan Verkehr (online unter kgv-suhr.ch).
Spruchreif ist, dass die Gemeinde das Augenmerk auf verkehrsberuhigte Strassen legen wird. Suhr ist laut Gemeindepräsident Marco Genoni zwar «Drehscheibe» im regionalen Verkehr. Gemeindeintern aber müsse man schauen, dass die Lebensqualität erhalten bleibe – was auch vermögendere Steuerzahler anlocken würde.
«Wir haben die Vision von einem Suhr, wo alle gern innehalten, statt nur vorbeizustressen, wo man gerne in Kauf nimmt, dass der Weg von A nach B etwas länger geht», so Genoni, «wo man sich mal unter einen Baum setzt», flaniert und lokal einkauft.
Konkret bedeutet dies: In den Suhrer Quartieren soll an einigen Stellen statt heute Tempo 30 künftig Tempo 20 gelten. Ansprechend gestaltete Begegnungszonen dürften unter anderem hier entstehen: Postweg, Junkerngasse, Bachstrasse (nur Abschnitt nahe Dorfstrasse), Kirchgasse, Galeggenweg, Hünerwadelgasse, Augustinergasse und Mattenweg. Das von der Gemeinde hinzugezogene Raumentwicklungsbüro Planar sieht Potenzial auch für folgende Stellen: Obere und Mittlere Dorfstrasse, Metzergasse, Alte Gasse (beim «Dietiker»), Mühleweg.
Fortgeschritten sind Pläne für Begegnungszonen an der Anna-Heer-Strasse und am Schützenweg zwischen der Siedlung Frohdörfli und dem neuen Kindergarten. Befürchtungen, wonach die neue Überbauung an der Anna-Heer-Strasse samt Tiefgaragenzufahrt zu einem Problem werden könnte, zerstreute der ans Infoforum eingeladene Aschi E. Schmid, Geschäftsführer von Viaplan AG: «Begegnungszonen funktionieren auf Strassen mit bis zu 1000 Fahrzeugen am Tag ohne Probleme», sagte er.
Umgesetzt werden die Vorhaben nur, wenn eine Mehrheit der Nachbarschaft sich dies wünscht. «Wir müssen die Leute nicht zum Glück zwingen», so Schmid. Ein Gutachten muss immer zuerst erstellt werden und für die Gestaltung braucht es je nach Stelle auch grössere Bauarbeiten. In einer Begegnungszone könne es etwa kein Trottoir geben, parkieren könnte man nur an markierten Stellen.
Betreffend Parkplätzen meldete sich ein Mann aus dem Publikum: Man solle diese nicht per se verdonnern, sagte er. «Bei der neuen Post etwa ist es sehr schwierig, kurz anzuhalten.» Wenn man dann um das Quartier herumfahren muss, sei dies auch für die Umwelt schlecht.