Suhr
Mit ihr bliebe der Erfahrungsschatz aus der Schulpflege erhalten

Zukunft Suhr stellt Sonja Ihle (54) als Ersatz für Marco Genoni auf, der nicht zur Wiederwahl in den Gemeinderat antritt. «Gerade die Schule braucht eine permanente Entwicklung», sagt sie. «Angst habe ich nur vor dem Stillstand.»

Daniel Vizentini
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Schulpflegepräsidentin Sonja Ihle, hier vor dem Schulhaus Vinci, will mit ihrer Kandidatur sicherstellen, dass Suhr sich progressiv weiter entwickelt.

Schulpflegepräsidentin Sonja Ihle, hier vor dem Schulhaus Vinci, will mit ihrer Kandidatur sicherstellen, dass Suhr sich progressiv weiter entwickelt.

Chris Iseli

Seit zehn Jahren ist Sonja Ihle in der Schulpflege, seit 2015 als Präsidentin. Der Ausbau der Schule trägt zu grossem Teil ihre Handschrift, darunter den neuen Vierfachkindergarten oder – wohl am prägendsten – das Primarschulhaus Vinci. Dass Suhr mit den Schulbauten heute auf Kurs ist, ist auch ihr Verdienst. Da die Schulpflegen im Kanton Ende Jahr abgeschafft werden und der Gemeinderat diese Aufgaben übernimmt, stellt sich die 54-Jährige nun zur Wahl. Und weil gleichzeitig mit Marco Genoni ein Mitglied von Zukunft Suhr abtritt, geht es auch darum, diesen Sitz zu verteidigen.

Ihre lange Erfahrung als Schulpflegerin ist die grosse Karte, auf die sie setzen kann. Sonja Ihle versteht sich aber auch als Führungsperson, unter anderem als Co-Geschäftsführerin der Kaffeebar BYRO und Mitbegründerin der Aarauer Coworking Genossenschaft. Das Ressort Schule, heute von ihrem Bündniskollegen Oliver Krähenbühl geführt und eigentlich für sie prädestiniert, wird ab 1. Januar von der Anzahl Angestellten her mit 220 Personen die grösste Abteilung der Gemeinde.

Sonja Ihle setzte sich mit Marco Genoni (links) und dem langjährigen Gemeindepräsidenten Beat Rüetschi für die Weiterentwicklung der Schule ein.

Sonja Ihle setzte sich mit Marco Genoni (links) und dem langjährigen Gemeindepräsidenten Beat Rüetschi für die Weiterentwicklung der Schule ein.

Sandra Ardizzone (22.5.2015)

Sonja Ihle ist in Bellikon aufgewachsen und kam 2001 nach Suhr. Die dreifache Mutter ist es sich gewohnt, ein wichtiges Bindeglied zu sein, das unterschiedliche Ansichten zu einem gemeinsamen Nenner zu bündeln vermag. Sie sagt:

«Ich schätze ein gesundes Gleichgewicht und ringe gerne um gute Lösungen.»

Für diese gute Ausgewogenheit wolle sie auch im Gemeinderat «andere Sichtweisen vertreten haben». Aktuell stellt Zukunft Suhr drei Gemeinderäte und drei Kandidaturen, die Bürgerlichen zwei Gemeinderäte aber fünf Kandidaturen. Als Mitglied des Mitte-links-Bündnisses Zukunft Suhr ist sie selber parteilos, wie Marco Genoni. «Ich bin sicher bürgerlich, habe als Unternehmerin etwas von der FDP, aber auch eine soziale Seite», sagt sie.

Beim Thema Finanzen machen sich die Unterschiede bemerkbar: «Klar, die Finanzen in Suhr sind ein Problem. Aber über 80 Prozent der Ausgaben sind gebunden, der Handlungsspielraum ist sehr gering. Der Gemeinderat schöpft das Sparpotenzial schon sehr gut aus.» Zudem:

«Wenn Finanzen das einzige Thema sind, dann bleibt die Entwicklung der Gemeinde auf der Strecke.»

Für Sonja Ihle müsse Suhr auf dem aktuell eingeschlagenen Weg bleiben. «Wir konnten bereits positive Ergebnisse ernten, etwa in der Quartierentwicklung», sagt sie. «Wir müssen uns weiter entwickeln.»

Darunter gehöre das Schaffen einer echten Tagesschule, die ermöglicht, dass beide Elternteile arbeiten gehen können. «Gerade die Schule braucht eine permanente Entwicklung. Bewahren und Verhindern finde ich eine gefährliche Einstellung. Angst habe ich nur vor dem Stillstand.»