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Ein angeblicher Raubüberfall auf eine Reifenhandlung hat sich als bewusste Irreführung der Justiz entpuppt. Das vermeintliche Opfer und zwei Komplizen müssen sich vor der Staatsanwaltschaft verantworten.
(phh) Ende Dezember wurde ein Raubüberfall im Pneuhaus Frank an der Hinteren Bahnhofstrasse in Suhr gemeldet. Ein Unbekannter soll dort einen Angestellten mit einem Messer bedroht und anschliessend mehrere tausend Franken erbeutet haben.
Aufgrund verschiedener Ungereimtheiten kamen bei den Ermittlern der Kantonspolizei Aargau allerdings frühzeitig Zweifel an den Aussagen des vermeintlichen Opfers auf. Letztlich stellte sich heraus, dass die Tat inszeniert war. Das vermeintliche 34-jährige Opfer habe einen jungen Somalier dazu bewegen können, den angeblichen Täter zu spielen. Ihm habe der Angestellte dann das Geld aus der Kasse ausgehändigt. Was damit geschah, sei laut Polizei noch nicht restlos geklärt. Als Motiv habe der 34-Jährige finanzielle Probleme angeführt. Er ist nur teilweise geständig.
Der 34-jährige Bosnier muss sich nun wegen Irreführung der Rechtspflege und Veruntreuung vor der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau verantworten. Der inzwischen untergetauchte Somalier ist im Fahndungsregister ausgeschrieben. Ebenfalls wegen Mittäterschaft verzeigte die Kantonspolizei auch einen jungen Mittelsmann.