Keine Schulden und ein Mehrertrag von einer halben Million Franken: Viele Gemeinden wäre glücklich, ihre Rechnung würde ebenso gut abschliessen wie die von Küttigen.
«Wir sind sehr zufrieden.» Was will der für die Finanzen zuständige Gemeinderat, Peter Forster, auch anderes sagen. Bei einem Aufwand von gut 20 Millionen Franken, Abschreibungen von 1,3 Millionen inbegriffen, und einem Ertrag von 22,8 Millionen erzielt die Einwohnergemeinde Küttigen ein operatives Ergebnis von 2,7 Millionen. Das Gesamtergebnis beträgt 5,6 Millionen Franken und liegt 485'000 Franken über Budget.
Im Ertragsüberschuss des Voranschlages war noch ein Buchgewinn aus dem Verkauf der Baulandparzelle Chaibestatt mit 300'000 Franken enthalten. Durch die Verzögerung der Zahlung wegen der noch ausstehenden Baubewilligung kann dieser erst zugunsten der Rechnung 2015 verbucht werden. Ohne diese Verzögerung hätte verglichen mit dem Budget sogar ein Mehrertrag von 785'000 Franken herausgeschaut, schreibt die Finanzverwaltung in ihrem Bericht.
«Die guten Zahlen sind die Folge einer Finanzplanung, die auf einer klugen Etappierung basiere», sagt Peter Forster. Mit besonderer Genugtuung stellt er fest, dass die Gemeinde keine Schulden hat. Im Gegenteil, die Rechnung weist eine Minusschuld von 1600 Franken pro Einwohner aus. Die Einwohnergemeinde hat netto 2,3 Millionen Franken investiert. Budgetiert waren fast 2,5 Millionen. Aus der Erfolgs- und Investitionsrechnung resultiert eine Selbstfinanzierung von 5,75 Millionen Franken, woraus nach Finanzierung der Nettoinvestitionen ein Finanzierungsüberschuss von 3,45 Millionen für bevorstehende weitere Investitionen zur Verfügung steht.
Sehr gut machen sich in der Rechnung die Steuereinnahmen. Peter Forster relativiert aber: «In den vergangenen Jahren haben sich schleichend Veranlagungsrückstände angesammelt, die nun sukzessive abgebaut werden.» Damit sei ein guter Teil des erfreulichen Mehrertrags erklärbar. Entstanden sind die Rückstände durch personelle Wechsel auf die Steuerverwaltung. «Gänzlich abgebaut sind sie noch nicht», sagt Forster. Die vom Kanton vorgegebenen Vorgaben würden noch nicht ganz erreicht.
Das Steuersoll der natürlichen Personen beträgt 17,4 Millionen Franken und liegt 858'700 Franken oder 5,18 Prozent über den Erwartungen des Budgets. Der erhöhte Sollbetrag sei insbesondere auf die Intensivierung der Aufarbeitung von Veranlagungsrückständen zurückzuführen, schreibt auch die Finanzverwaltung. Die Aktiensteuern liegen mit 514'000 Franken um 76'000 Franken unter den Erwartungen. Wie die Gemeindeverwaltung erklärt, hätten nach Rücksprache mit dem kantonalen Steueramt bei verschiedenen Firmen Ertragsreduktionen vorgenommen werden müssen. Dies werde, unterstützt durch Wegzüge und Neuanpassung von Ertragsanteilen bei regional tätigen Firmen, ab 2015 zu weiteren Ertragseinbussen führen.
Bei den Nachsteuern und Bussen der natürlichen Personen, den Vermögensgewinnsteuern und Erbschafts- und Schenkungssteuern konnten Erträge von gesamthaft 443'000 Franken verbucht werden, fast 100'000 Franken mehr als budgetiert.
Die Ortsbürgerverwaltung rechnet mit einem Ertragsüberschuss von 10'700 Franken ab. Dieser wird ins Eigenkapital verbucht. Der Voranschlag rechnete lediglich mit einem Überschuss von wenigen hundert Franken. Vorgesehen waren Kosten von 14'000 Franken für die Planung und Umsetzung einer zentralen Parkuhr auf dem Parkplatz Sandfelsen. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht umgesetzt, da die Ertragsaussichten ungenügend sind.
Die Forstwirtschaft musste aus der Forstreserve nur 2350 Franken zuschiessen, da aus der Beteiligung am Forstbetrieb Jura ein Ertragsüberschussanteil von 17'600 Franken resultierte. Der Voranschlag rechnete mit einer Entnahme aus der Forstreserve von 19'400 Franken.