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Während Beat Flach in einer Broschüre der Jura-Cement-Fabriken für die Erweiterung kämpft, ist Angélique Flach eine vehemente Gegnerin des Vorhabens.
Nun ist die Steinbruch-Diskussion auf nationaler Ebene angekommen: Die «Neue Zürcher Zeitung» widmet den bevorstehenden Gemeindeversammlungen in Auenstein und Veltheim, wo über die Zukunft der Steinbrüche Jakobsberg und Oberegg und somit der Jura-Cement-Fabriken AG (JCF) in Wildegg entschieden wird, eine ganze Seite.
Die Stimmbürger «entscheiden über die Zukunft des Kalkabbaus in der Schweiz», titelt die Zeitung. Denn: In Wildegg würden 18 Prozent – fast ein Fünftel – des hierzulande produzierten Zements hergestellt.
Gesprochen hat die «NZZ» mit dem Auensteiner GLP-Nationalrat Beat Flach und seiner Frau Angélique. Er ist Befürworter der Vorlage und wirbt in einer Broschüre der JCF: «Zement bleibt auch in Zukunft ein unverzichtbarer Baustoff. Es macht Sinn, diese Ressource dort abzubauen, wo sie verbraucht wird.
Gemeinsam finden wir eine nachhaltige Lösung.» Angélique Flach hingegen gehört der «losen Verbindung» Pro Auenstein an und ist eine der vehementesten Steinbruch-Gegnerinnen.
Zusammen mit alt Grossrat Sämi Richner vertritt sie die 107 Personen, die sich in einer Sammeleinwendung gegen die Steinbrucherweiterung – respektive die zur Abstimmung stehende Teiländerung der Nutzungsplanung – ausgesprochen haben. «Meine Frau ist offensichtlich grüner und ich liberaler», witzelte Beat Flach in der «NZZ».
Die Bestandteile für Zement, Kalkstein und Mergel, kommen entlang des Jurasüdfusses und des Alpennordrandes vor. Derzeit gibt es hier sechs Zementwerke (Wildegg, Siggenthal, Eclépens VD, Cornaux NE, Péry BE, Untervaz GR). Sie versorgen die ganze Schweiz und werden betrieben von Holcim, Jura Cement und Vigier Cement.
Laut der «NZZ» droht der Schweiz in den nächsten vier bis zehn Jahren eine «markante Rohmaterialknappheit» in der Zementproduktion. Laut dem Direktor des Branchenverbands Cemsuisse «droht die nationale Versorgung bereits ab dem Jahr 2023 unter den prognostizierten Bedarf der Schweiz zu fallen». Dann müsste auf Importe zurückgegriffen werden.