Das Nein der Gemeindeversammlung zum Verbleib im Zukunftsraum Aarau soll an die Urne. Im Referendumskomitee sind vier von fünf Gemeinderatsmitgliedern vertreten.
Mit 61 Ja zu 81 Nein bei 13 Enthaltungen hat die Densbürer Gemeindeversammlung am 16. September entschieden, beim Fusionsprojekt Zukunftsraum Aarau auszusteigen. Aber auch dieser Entscheid steht noch auf wackligen Füssen: Wie in Aarau und Oberentfelden soll eine Urnenabstimmung per Referendum erkämpft werden. Es braucht dafür mindestens 139 Unterschriften.
Einen eigentlichen Referendumsführer gibt es nicht, aber ein Referendumskomitee, das laut eigener Website aus 19 Personen besteht. Sie sind namentlich aufgelistet. Zum Komitee gehört demnach nicht nur Unternehmer Georg Senn, der sich mehrfach für ein Weitermachen bis zur ohnehin geplanten finalen Urnenabstimmung nächsten Sommer ausgesprochen hatte, sondern auch vier der fünf amtierenden Gemeinderatsmitglieder: Roland Nussbaum, Martin Müller, Colette Truttmann und Ammann Roger Meyer. Letzterer hatte am Tag nach dem Nein der Gmeind noch gesagt: «Ich bin mir nicht sicher, ob ein Referendum überhaupt gut für Densbüren wäre. Das könnte das Dorf entzweien.» Vom Gemeinderat fehlt im Referendumskomitee einzig Vizeammann Robert Wernli, der designierte Nachfolger Meyers. Im Vorfeld hatte sich der Gemeinderat einstimmig für die Fusion ausgesprochen.
Das Komitee betont, es gehe beim Referendum nicht primär darum, aus dem Nein doch noch ein Ja zu machen – vielmehr sollen alle «Deischperer» und «Aschper» eine Stimme bekommen. «Die 81 Nein-Stimmen der Gemeindeversammlung repräsentieren ja nur einen kleinen Teil der rund 530 Stimmberechtigen», heisst es aus dem Komitee. Die 440 abwesenden Stimmberechtigten hätten keine Mitsprachemöglichkeit gehabt. «Wir halten die Entscheidung für oder gegen das Projekt Zukunftsraum Aarau, das während zehn Jahren minutiös vorbereitet und bereits drei Mal von der Bevölkerung befürwortet wurde, als zu wichtig, um mit einem Handstreich vom Tisch gefegt zu werden.»
Es wäre nicht das erste Fusions-Referendum für Densbüren. Vor einem Jahr sagte die Gmeind Nein zu Fusionsabklärungen mit Herznach und Ueken, worauf erfolgreich Unterschriften für eine Urnenabstimmung gesammelt wurden. Dort betrug die Stimmbeteiligung 64 Prozent, an der Gmeind waren es 24 Prozent gewesen. An der Gemeindeversammlung vor ein paar Wochen, als über den Zukunftsraum entschieden wurde, waren es 28 Prozent. Es galt Maskenpflicht, weil die Turnhalle sehr gut gefüllt war.
Die Referendumsfrist läuft am 26. Oktober ab. Wann die Abstimmung stattfände, ist noch unklar, der Gemeinderat müsste den Termin festlegen. Sicher ist einzig, dass es auf den offiziellen Abstimmungs- und Wahlsonntag vom 29. November zeitlich nicht reicht.