Neue Kettenbrücke
«Pont Neuf»: Nicht knausern beim neuen Wahrzeichen von Aarau

Befürworter des «Pont Neuf», einer neuen Brücke in Aarau, gibt es in fast allen Parteien: Viele Fraktionen stehen schon seit März hinter ihr. Für Ueli Hertig (Pro Aarau) und Christoph Schmid (SP) wäre es ein «identitätsstiftendes Wahrzeichen.»

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«Unsere Stadt erhält ein neues, identitätsstiftendes Wahrzeichen, das zu Aarau passt», schreiben Ueli Hertig (Pro Aarau, oben) und Christoph Schmid (SP) im Namen des Komitees. (Brückenvisualisierung)

«Unsere Stadt erhält ein neues, identitätsstiftendes Wahrzeichen, das zu Aarau passt», schreiben Ueli Hertig (Pro Aarau, oben) und Christoph Schmid (SP) im Namen des Komitees. (Brückenvisualisierung)

az/zvg

Befürworter des «Pont Neuf» gibt es in fast allen Parteien: Die Fraktionen der SP, CVP, Pro Aarau, GLP und EVP/EW hatten sich am 24. März im Einwohnerrat für das Projekt ausgesprochen. Auch einige Einwohnerräte der SVP und der Grünen sind bei den Befürwortern dabei.

Das Komitee weist auf die historische Bedeutung hin: «Abstimmungen mit einer solch weitreichenden Bedeutung finden oft nur einmal im Jahrhundert statt.» Wie 1844, als die Ortsbürgergemeinde sich für die Kettenbrücke aussprach, und 1947, als die Einwohnergemeinde über die heutige Brücke abstimmte.

Aarau sei eine Brückenstadt, schreiben die Befürworter, und der Zugang über die Aare sei der schönste. «Die neue Brücke wird die Stadt über Jahrzehnte prägen», mahnt das Komitee und wirbt für den «Pont Neuf». Die geplante Brücke nehme Bezug auf den Zollrain und die mittelalterliche Altstadt. Sie füge sich nahtlos in denAareraum ein – das Ufer werde aufgewertet. Die neue Brücke wirke dabei nicht historisierend, sondern modern und ästhetisch überzeugend. Auch der Langsamverkehr profitiere.

«Für einen Zeitraum von 80 bis 100 Jahren ist ein Unterschied bei den Investitionskosten von ca. 5 Millionen gering», finden die Befürworter. «Zusätzliche Folgekosten werden nicht ausgelöst.» Für ein Bauprojekt mit so grosser Wichtigkeit (vergleichbar mit dem Bahnhof) lohne sich diese Investition. «Unsere Stadt erhält ein neues, identitätsstiftendes Wahrzeichen, das zu Aarau passt», schreiben Ueli Hertig (Pro Aarau) und Christoph Schmid (SP) im Namen des Komitees.

Wenn «Pont Neuf» abgelehnt und die billigere Variante mit dem Brückenplattenersatz gewählt wird, befürchten die Befürworter Nachteile, die später nicht mehr zu korrigieren wären: Die enge Unterführung für den Fuss- und Veloverkehr bliebe sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite bestehen. Beim «Pont Neuf» würden die Wege unter der Brücke rund dreimal breiter als heute. Auch Beiträge aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes könnten nicht geltend gemacht werden. Zudem bestehe für die billigere Variante noch kein Projekt und somit nur eine ungenaue Kostenschätzung.