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Das baubedingte Linksabbiegeverbot beim «Kreuz» für den Verkehr aus Gränichen soll bis Ende Juni 2019. Einsprachen sind noch möglich.
Im Wynental und vor allem in den Suhrer Quartieren Frohdörfli und Helgenfeld liefert eine überraschende Verkehrsbeschränkung des Kantons viel Gesprächsstoff. Unter dem Titel «Umfahrung via Schleichweg» berichtete die AZ am Dienstag über den Antrag für ein Linksabbiegeverbot beim Knoten Kreuz – für den aus Gränichen kommenden Verkehr. Dieses Verbot soll voraussichtlich bis Ende Juni 2019 gültig sein. Also so lange, wie im Zentrum von Suhr die Strassen für 14 Millionen Franken saniert werden. Obwohl diese Arbeiten letzte Woche bereits begonnen haben, ist noch nicht sicher, ob das Linksabbiegeverbot tatsächlich in Kraft treten kann. Denn bis zum 26. März können dagegen noch Einsprachen eingereicht werden.
Wenn der Verkehr Richtung Autobahn/Oberentfelden nicht mehr beim Knoten Kreuz abzweigen kann, muss er weiter südlich über die Ringstrasse – Obertelweg – Weltimattstrasse geführt werden. Diese Route ist schon heute ein von Personenwagen sehr stark befahrener Schleichweg. Für Lastwagen ist die Verbindung gesperrt – «Ausgenommen Zubringerdienst». Faktisch wird die Verbindung nur von Sattelschleppern benutzt, die die Mittelland Molkerei (Emmi) anfahren. Tritt die neue Regelung (Linksabbiegeverbot «Kreuz») in Kraft, wird der ganze Lastwagen-Verkehr aus dem Wynental Richtung Westen (A1) dort durchfahren. Beispielsweise die Jowa-Transporteure.
Das ist politisch brisant, ist doch das Verkehrsregime auf der Weltimatt-Verbindung seit Jahrzehnten ein heisses Eisen. Diese ist faktisch so etwas wie die geplante «Südumfahrung» von Suhr, die dereinst die ebenfalls geplante «Ostumfahrung» ergänzen soll.
Aktuell gilt auf der Ringstrasse Tempo 50, auf dem Obertelweg und der Weltimattstrasse teilweise Tempo 60. Auf Höhe Schützenhaus hat es zudem ein Baustellen-Lichtsignal. Die Erstellung des durchgehenden Veloweges befindet sich in der Endphase.
Bei dieser Verbindungsstrasse zwischen Suhr und Oberentfelden handelt es sich um eine Gemeindestrasse. Deshalb konnte der Gemeinderat Suhr im Frühling 2014 auch die Einführung von «Tempo 30» vorschlagen – als Lärmschutzmassnahme (statt teurer Lärmschutzwände entlang der Ringstrasse). Bis heute ist «Tempo 30» allerdings nicht realisiert worden. Vor zwei Jahren hiess es, das Dossier liege beim Kanton, seither wurde nichts mehr bekannt.
In den vom neuen Linksabbiege-Regime besonders betroffenen Quartieren Frohdörfli/Helgenfeld wird jetzt die «Tempo 30»-Forderung wieder aufgegriffen. Und es wird darauf hingewiesen, dass es ausgerechnet im Siedlungsgebiet keinen Veloweg gibt.