Der erste Altstadtlauf nach 18 Jahren hat am frühen Samstagabend viel Leben in die Gassen gebracht. Über 550 Läuferinnen und Läufer machten am Lauf durch die Aarauer Altstadt mit.
An den meisten Samstagabenden fliesst die Zeit zwischen Ladenschluss und Ausgangszeit in Aarau träge dahin. Letzte Shopper geniessen einen Kaffee in der Altstadt, frühes Partyvolk trifft sich zum Apéro. Nicht so am letzten Samstag. Da brodelte es in den Strassen, die Tische vor den Restauranttüren waren bis auf den letzten Platz besetzt, die Gassen mit Menschen gefüllt. Viele von ihnen hatten allerdings keine Zeit, die Schaufensterauslagen zu bestaunen oder sogar die Giebel zu betrachten Sie hatten nur ein Ziel: möglichst schnell die einen Kilometer lange Runde des Aarauer Altstadtlaufes zurückzulegen.
Nach 17 Jahren Unterbruch fand wieder ein Lauf durch die Altstadtgassen statt, organisiert von «Aarau eusi gsund Stadt» im Rahmen des Wochenendes «Aarau bewegt & geniesst». Der Zeitpunkt am frühen Abend war perfekt gewählt. Die über 550 Läuferinnen und Läufer wurden von den zahlreichen Zuschauern mit Applaus und aufmunternden Zurufen angetrieben.
Nach dem Start beim Schlossplatz bogen die Läufer bei der Markthalle in die Altstadt ein. Einen Kilometer lang ging es über Kopfsteinpflaster durch die Gassen, zwischen einer und sechs Runden legten die Sportler zurück. Die grösste Herausforderung war die Golattenmattstrasse, deren Steigung die Läuferinnen und Läufer kurz vor dem Zieleinlauf am Graben nochmals richtig aus der Puste brachte.
Kurt Röthlisberger, Geschäftsleiter von «Aarau eusi gsund Stadt», freute sich über die grosse Läuferzahl und besonders auch über die vielen Zuschauer. «Der Lauf soll keine Eintagsfliege sein, aber die Messlatte hängt nun hoch», meinte er. Bewusst habe man auf Geldpreise verzichtet. «Es soll ein Anlass für den Breitensport sein.»
Neben den Einzelläufern waren auch 20 Firmengruppen am Start, jedes der fünf Teammitglieder rannte eine Runde. «Wir wollten mit der Teilnahme den Teamgeist stärken», erklärte Rayana Roth von der Aargauischen Kantonalbank. Iris Gautschi bietet heilpädagogisches Reiten an und hat zusammen mit ihren Töchtern für den Anlass trainiert. «Die Strecke war angenehm», resümierte sie. «Es hat Spass gemacht, zwischen so vielen Zuschauern zu laufen, und der Anlass war sehr gut organisiert.» Das Team von «We Love Aarau» machte mit seinem Sieg beste Werbung für die Stadt.
Zwei Franken pro Startgeld spendeten die Organisatoren dem Behindertensportverein Aarau. Ehrensache, dass dieser mit 25 Mitgliedern am Start war, erkennbar an den grünen T-Shirts. Oliver Zürny, der den zweiten Platz eroberte, schwärmte anschliessend: «Es war alles super, nicht allzu heiss, und ich habe alles gegeben.»