Die Kreisschule Entfelden braucht nach nur einem Jahr einen neuen Gesamtschulleiter. Und damit einen Nachfolger für Tobias Pflugshaupt-Trösch. Die Trennung sei für alle die beste Lösung, sagt die Kreisschulpflege-Präsidentin.
Paukenschlag in der Kreisschule Entfelden: Der Gesamtschulleiter tritt per sofort zurück. Tobias Pflugshaupt-Trösch werde von seinen Aufgaben entbunden, heisst es in einem gestern Mittwoch versandten Communiqué der Schule, das von Kreisschulpflegepräsidentin Brigitte Frehner und Vizepräsident Markus Hugentobler unterzeichnet ist. Die Kreisschulpflege, heisst es in der Mitteilung, trenne sich vom Gesamtschulleiter «im gegenseitigen Einvernehmen und unter Einhaltung der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist».
Brisant ist dieser Abgang, weil Pflugshaupt-Trösch erst seit rund einem Jahr im Amt ist. Vor allem aber, weil er zuletzt massiver Kritik, vor allem von Elternseite, ausgesetzt war. «Unter diesen Umständen», sagt Kreisschulpflegepräsidentin Frehner, «macht es wenig Sinn, wenn er weitermacht.» Die Trennung sei für alle Beteiligten die beste Lösung. Dass Pflugshaupt-Trösch um diese ersucht habe, stellt Frehner in Abrede: Der Entscheid sei das Ergebnis der gemeinsamen Lösungssuche von Gesamtschulleiter und Kreisschulpflege.
Pflugshaupt-Trösch war nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Nachbehandlung des Brandfalls im WC des Roggenhausenschulhauses in die Kritik geraten. Vor zwei Monaten forderte eine Elterngruppe in der az seinen Rücktritt wie auch jenen der Präsidentin und des Vizepräsidenten der Kreisschulpflege. Im Zentrum der Kritik stand der Führungsstil des Gesamtschulleiters. Den Spitzen der Kreisschulpflege wurde vorgeworfen, mit dem Gesamtschulleiter zusammen einen «Machtklüngel» zu bilden. Von Mängeln bei der Kommunikation war die Rede. Auch sei im Brandfall das Kindswohl nicht berücksichtigt worden. Ein Lehrerteam wandte sich mit einem Protestbrief an die Kreisschulpflege. Eine weitere Elterngruppe teilte dieser ihre Sorgen mit – in einem Brief, der 43 Unterschriften enthielt.
Pflugshaupts Stelle soll in Absprache mit den politischen Gremien, dem Kreisschulrat und vor allem mit den Gemeinderäten von Ober- und Unterentfelden, zur Wiederbesetzung ausgeschrieben werden. An sich läge es in der Kompetenz der Kreisschulpflege, dies in eigener Regie zu tun. Angesichts der hängigen Reorganisation der Kreisschule macht es laut Brigitte Frehner aber keinen Sinn, vorzupreschen, wenn der künftige Weg der Kreisschule noch nicht definitiv geklärt ist.
Bis zu den Herbstferien soll David Leuenberger, der stellvertretende Gesamtschulleiter, zusammen mit dem Schulleitungsteam und der Kreisschulpflege, eine Lösung ausarbeiten, «welche die Kompetenzen und Zuständigkeiten für den operativen Schulbetrieb bis auf weiteres sicherstellt». Bis dahin ist Leuenberger, der schon Pflugshaupts Vorgänger war, für die laufenden Geschäfte zuständig. Wegen ihres Wegzugs aus Entfelden tritt per 30. November 2015 auch Kreisschulpflegepräsidentin Frehner zurück.