Aarau
«Lineaar»: Strenge Richtlinien schrecken die potenziellen Mieter ab

Seit 2011 stehen die Räumlichkeiten im Untergeschoss des «Lineaar» zum grossen Teil leer. Dies, obwohl das Gebäude in der Nähe des Bahnhofs und des Gaiscenter eigentlich an idealer Lage steht.

Isabelle Schwab
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Trotz idealer Lage steht ein Grossteil des Untergeschosses des «Lineaar» leer.ISS

Trotz idealer Lage steht ein Grossteil des Untergeschosses des «Lineaar» leer.ISS

Isabelle Schwab

Gewöhnlich können freie Liegenschaften in der Nähe eines grossen Bahnhofs heute schnell vermietet werden: Nahe eines Knotenpunktes des öffentlichen Verkehrs zu wohnen, ist beliebt. Warum steht das Erdgeschoss im Gebäude «Lineaar» an der Hinteren Bahnhofstrasse zwei Jahren dennoch leer?

Der Bau im Parterre wurde 2011 fertiggestellt. Die 48 Wohnungen im Obergeschoss des «Lineaar» konnten gleich anschliessend vermietet werden. Die günstige Lage in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Aarau und vis-à-vis des Gaiscenters wussten viele Mieter zu schätzen.

Dies wäre eigentlich auch für die 700 Quadratmeter Büro- und Dienstleistungsfläche im Erdgeschoss zu erwarten gewesen. Zwar gab es zu Beginn einen Mieter und ein Vertrag für 450 Quadratmeter war schon unterschrieben. «Leider hat sich die Baubewilligung für den Ausbau jedoch extrem verzögert», sagt Karin Hochuli, Immobilien-Vermarkterin der Privera AG. «Deshalb ist der Interessent vom Vertrag zurückgetreten.»

Dass auch die restlichen 250 Quadratmeter noch keinen Mieter gefunden haben, erklärt sie sich zum Teil mit der Lage in einem Wohngebiet. «Zudem muss auch auf die Wohnungen im Obergeschoss Rücksicht genommen werden.» Daher könne in den Räumlichkeiten kein Restaurant betrieben werden. Auch ein Handwerker habe schlechte Karten: «Es darf einfach nicht zu viel Lärm geben.» Da es nur eine beschränkte Anzahl Parkplätze gäbe, käme auch ein grösseres Lebensmittelgeschäft nicht infrage.

Das sind viele Richtlinien, die von einem Mieter zu erfüllen sind. Karin Hochuli bleibt optimistisch: «Das kommt schon. Wir sind bereits mit neuen Mietern in Verhandlungen.»