Flugzeugabsturz Kölliken
Letzte Zwischenlandung: «Er kam ab und zu auf einen Kaffee vorbei»

Der Unglückspilot von Kölliken machte kurz vor seinem Absturz eine Pause auf dem Flugplatz Triengen. Dort war er kein Unbekannter: Hier hatte er etwa das Fliegen gelernt.

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EIn Sportflugzeug stürzt am Sonntag kurz nach 12 Uhr an der Gemeindegrenze von Kölliken und Muhen ab.
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Vor dem Absturz kollidierte das Kleinflugzeug mit diesem Personenwagen, der auf dem Dach landete.
Zahlreiche Rettungskräfte sind wenig später auf der Unfallstelle.
Augenzeugen beobachteten eine Rauchsäule.
Der 70-jährige Pilot und die 30-jährige Lenkerin des Autos wurden schwer verletzt.
Der Pilot war in Grenchen SO gestartet, bekam Probleme und wollte notlanden.
Doch sein Kleinflugzeug verlor an Höhe und touchierte die Leitplanken auf der Strasse.
Dabei erfasste das Flugzeug das Auto.
Die Feuerwehr löschte das brennende Flugzeug.
Das Flugzeug stürzte auf eine Wiese in der Aargauer Gemeinde Muhen ab. Die Kollision mit dem Auto geschah auf dem Boden von Kölliken, danach stürzte das Flugzeug auf eine Wiese einige Meter weiter auf Gemeindeboden von Muhen ab.
Kleinflugzeug stürzt bei Kölliken auf Auto

EIn Sportflugzeug stürzt am Sonntag kurz nach 12 Uhr an der Gemeindegrenze von Kölliken und Muhen ab.

Tele M1 Zuschauerreporter

Der Vorbericht zum Flugzeugunglück in Kölliken von der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle deckte auf: Der 70-jährige Pilot legte auf dem Flugplatz in Triengen eine Zwischenlandung ein. Nur 12 Kilometer Luftlinie vom späteren Unglücksort entfernt. Für Trudy Müller von der Flying-Ranch Triengen ist das nichts Ungewöhnliches. Eine Zwischenlandung sei bei Hobbypiloten ein ganz normaler Vorgang. «Zu Trainingszwecken oder einfach für eine Pause», wie Müller sagt.

Zudem gehörte der verstorbene Pilot zur Stammkundschaft auf der Flying-Ranch. «Er kam ab und zu auf einen Kaffee vorbei», sagt Müller. Auch am Unglückstag suchte der Pilot das Restaurant auf dem Flugplatz auf. Landete er wegen technischen Schwierigkeiten? «Davon ist mir nichts bekannt», sagt Trudy Müller. Zudem ist sie sicher, dass der 70-Jährige sich in diesem Fall an sie und ihren Mann gewandt hätte, einen gelernten Flugzeugmechaniker. Der spätere Unglückspilot war den beiden Leitern des Flugplatzes gut bekannt. In Triengen lernte er das Fliegen.

Am 20. September, um die Mittagszeit, startete der erfahrene Pilot zum letzten Mal vom Flugplatz in Triengen. Wenige Minuten später versuchte er eine Notlandung in Kölliken. Das Flugzeug touchierte dabei ein Auto und wurde anschliessend durch einen Vollbrand zerstört. Die Autolenkerin wurde verletzt, ihr Fahrzeug beschädigt, der Mann starb später im Spital.

Ob der Absturz ein gerichtliches Nachspiel haben wird – zum Beispiel, wenn es um Haftungsansprüche der betroffenen Autolenkerin geht – ist noch offen, wie Sandra Zuber, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aargau, auf Anfrage sagt. «Sobald die Akten eingetroffen sind, wird die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm eine Gerichtsstandsanfrage an die Bundesanwaltschaft stellen.» Gemäss dem Luftfahrtgesetz müsse die örtliche Zuständigkeit im vorliegenden Fall geprüft werden. (fh/fvo)